Das Bundesheer bekommt neue Soldatenfunkgeräte im Wert von fünf Millionen Euro. Die ersten Exemplare werden kommende Woche an die Truppe ausgeliefert. Das Ganze soll mit einem Festakt in Anwesenheit von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) über die Bühne gehen, dieser entpuppt sich aber als Täuschungsmanöver.
Die Geräte sind für das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt bestimmt. Der Festakt soll aber nicht dort, sondern in Niederösterreich, dem Heimatbundesland der Ministerin, stattfinden. Für diesen PR-Gag werden acht Funkgeräte kommenden Mittwoch von Klagenfurt nach Amstetten gebracht und dort zum Schein dem Jägerbataillon 12 übergeben.
Funkgeräte werden für Festakt nach Amstetten gebracht
Nach Ende des Festakts werden sie wieder ordnungsgemäß nach Klagenfurt gebracht. Das geht aus Unterlagen des Ministeriums hervor, die der „Krone“ vorliegen. Dass dieses Täuschungsmanöver bei den Soldaten in Amstetten nicht besonders gut ankommen dürfte, ahnt der zuständige Kommandant und warnt das Kabinett eindringlich davor.
„Es darf höflich darauf hingewiesen werden, dass speziell beim Kader des Jägerbataillons 12 eine negative Wahrnehmung dieses Ablaufs als wahrscheinlich anzunehmen ist“, schreibt der zuständige Kommandant. Er schlägt vor, „den Festakt nach Klagenfurt zu verlegen, da das durch die Frau Bundesministerin zu übergebende Gerät im Anschluss an den Festakt im Bataillon verbleibt“, um eine geplante Übung mit 24 Geräten vorzubereiten und durchzuführen.
Beide Bataillone gehören zur 7. Brigade
Das Kabinett von Ministerin Tanner verteidigt das fragwürdige Vorgehen. Beide Bataillone gehören zur 7. Brigade, daher sei es egal, wo die Übergabe stattfinde. Allerdings wird eigens eine Abordnung von Kärntner Soldaten mitgeschickt, die dann die Geräte in Empfang nehmen.
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