In kleinen Orten ist Heiraten emotional und persönlich. Eine Standesbeamtin aus Adnet verrät, was sie immer noch rührt.
Den Marmorsaal im Salzburger Schloss Mirabell kennt fast jeder. Weniger bekannt als Trauungsort ist Adnet – wo der berühmte Adneter Marmor herkommt. Hier haben bei Hochzeiten viel Persönliches und Gefühle Platz.
Wenn der Bräutigam oder die Oma gleich zu Beginn der Zeremonie weint, da packt es mich.
Hannelore Eibl, Standesbeamtin in Adnet
Standesbeamte haben es da nicht einfach. „Wenn der Bräutigam oder die Oma gleich zu Beginn der Zeremonie weint, da packt es mich auch“, schildert Hannelore Eibl. Im marmorverkleideten Trauungsraum im Gemeindeamt kullern viele Glückstränen. Mittendrin die Gemeindeangestellte, die nach 14 Jahren als Standesbeamtin immer noch gerührt ist.
„Sie hat so viel Gefühl gezeigt. Das hat unsere Hochzeit richtig feierlich gemacht“, sagt ein frischvermähltes Paar. Nur in einem „verschlafenen Nest“ wie ihrer Gemeinde sei auch das Heiraten noch so richtig persönlich, finden die beiden.
„Es ist so schön, wenn Braut und Bräutigam so verliebt sind“, meint Hannelore Eibl über die Vorzüge ihrer Arbeit. Ein besonderer Moment ist ihr noch nach Jahren in Erinnerung. Bevor der Bräutigam seine Braut küssen durfte, sagte er ihr vor der gesamten Hochzeitsgesellschaft: „Ich liebe dich so sehr.“
Mehr Paare heiraten „top secret“ und ganz klein
Im Marmorsaal entstehen beeindruckende Hochzeitsbilder, doch es ist schwierig Persönliches „unterzubringen“. In Adnet gibt es auf Wunsch auch eine Rede, die auf den Heiratsantrag unterm Christbaum und derlei eingeht. Eibl geht vor jeder Trauung zum Frisör und kleidet sich entsprechend dem Paar. Wenn eine kleine Hochzeit geheim bleiben soll, schafft sie das sogar in dem kleinen Ort. „Das passiert in letzter Zeit öfter“, verrät die Adneterin.
Ein Trend im Schloss Mirabell ist laut Amtsleiter Franz Schefbaumer, dass Paare sich ungewöhnlich stylen, etwa im Biker-Outfit. Und „kalte Füße“? Die bekommt hier wie da fast nie jemand.
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