Rund um die sogenannte Speedworld im Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ) ging am Samstag nichts mehr. Grund war ein Treffen von Tuning-Fans, die naturgemäß mit dem Auto anreisten. Die Folge waren kilometerlange Staus, die Polizei musste einschreiten.
In Pachfurth steht laut den Betreibern „Europas vielfältigste und modernste fahraktive Eventlocation“. Am Samstag fand hier nun ein Treffen von Tuning-Fans aus verschiedenen Nationen statt, das diese offenbar in Scharen anzog. Auf der Zufahrt von Bruck an der Leitha, der Landesstraße L211, ging schon bald nichts mehr. Die Polizei musste den Verkehr von der Autobahnabfahrt regeln, da sich die Blechkolonnen teilweise bis auf die A4 zurückstauten.
Besucher ließen Autos stehen
Dennoch suchten sich einige Besitzer PS-starker Boliden ihre eigenen Ausweichstrecken, waren zum Teil kreuz und quer im Stadtgebiet von Bruck, aber auch auf Feldwegen unterwegs. Etliche Besucher ließen ihre aufgemotzten Autos sogar stehen und versuchten sich zu Fuß zum Event-Gelände durchzuschlagen.
Laut einem Bericht der „NÖN“ ist man bei der Gemeindeführung in Bruck an der Leitha schwer irritiert über das Mega-Event im Nachbarort. „Wir wurden im Vorfeld nicht über die Veranstaltung in Pachfurth informiert“, wird Vizebürgermeister Roman Brunnthalter (SPÖ) zitiert.
Behörden zogen die Notbremse
Laut „Krone“-Informationen war das Event zunächst für knapp 3000 Besucher zugelassen, Zeugen sprechen aber von bis zu 15.000 PS-Fans, die auf das Gelände wollten. Zahlen, die die Polizei auf „Krone“-Anfrage nicht bestätigen kann. „Wir gehen aber davon aus, dass die Maximalzahl um mindestens das Doppelte überschritten wurde“, sagt Sprecher Johann Baumschlager.
Daraufhin wurde das für den Abend geplante Konzert vom Veranstalter abgesagt, das Event aufgelöst. Die Besucher wurden per Megafon über das vorzeitige Ende informiert. Die Abreise ist laut Polizei im Großen und Ganzen ruhig verlaufen, dennoch ist die Liste der Anzeigen lang. Denn die Landesverkehrsabteilung führte Kontrollen durch: Dabei wurden 111 Anzeigen und 27 Organmandate ausgestellt. Eine Person musste ihren Führerschein wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss abgeben. Außerdem wurden 15 Kennzeichen abgenommen. Auch der Veranstalter selbst, ein Verein, wird wegen Missachtung der Auflagen bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
„Wir können nur froh sein, dass vor Ort nichts passiert ist“, warnt Chefinspektor Baumschlager, dass die Einsatzkonzepte von Rettung und Feuerwehr nicht auf eine derart große Menschenmenge abgestimmt waren, was im Notfall womöglich zur Katastrophe geführt hätte. Gegen 22.15 Uhr war der Einsatz für die Polizei offiziell beendet.
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