In einer Mittelschule in Lienz wurde im Zuge eines Streits ein Messer gezückt, auch einen Faustschlag soll es gegeben haben. Zwei Schüler wurden nun vorübergehend suspendiert.
Zu dem Vorfall kam es laut Polizei und Bildungsdirektion am 16. Mai noch vor Unterrichtsbeginn vor dem Gebäude der Mittelschule Egger-Lienz. „Es war ohne erkennbare Vorgeschichte zu einer Auseinandersetzung zwischen insgesamt vier Schülern gekommen“, heißt es aus der Bildungsdirektion.
Ermittlungen gegen 12-Jährigen
Im Zuge des Streits soll ein 14-Jähriger einem Mitschüler mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ein 12-Jähriger einen Kontrahenten mit einem Messer bedroht haben. „Dabei handelt es sich um ein Taschen- oder Adventure-Messer mit einklappbarer Klinge“, so die Polizei, „das nicht unter das Waffengesetz fällt.“ Es sei sichergestellt worden, gegen den 12-Jährigen wird wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung ermittelt.
Es sind noch einige Einvernahmen ausständig, die Aussagen decken sich nicht ganz.
Die Polizei
Schüler für zwei bzw. drei Wochen suspendiert
Von einem Faustschlag, wie die Bildungsdirektion es schildert, wisse die Polizei jedoch nichts, den Ermittlern zufolge gab es keine Verletzten. Auf erneute „Krone“-Nachfrage gab man an, den Sachverhalt noch einmal zu prüfen. Generell werde in der Sache noch ermittelt, so die Polizei: „Es sind noch einige Einvernahmen ausständig, die Aussagen decken sich nicht ganz.“ Anschließend ergehen Berichte an die Staatsanwaltschaft.
Gewaltbereite Jugendliche sollen sich nicht hinter der Strafmündigkeit verstecken können.
LR Astrid Mair
Bild: Birbaumer Christof
Laut Bildungsdirektion setzte es am Freitag jedenfalls Suspendierungen: Der 14-jährige mutmaßliche Schläger muss für zwei Wochen dem Unterricht fernbleiben, der Zwölfjährige, der das Messer gezückt haben soll, ist drei Wochen suspendiert. Er ist noch nicht strafmündig, hat daher keine Anzeige zu fürchten.
Das kritisiert Tirols Sicherheits- und Jugendlandesrätin Astrid Mair (ÖVP): „Gewaltbereite Jugendliche sollen sich nicht hinter der Strafmündigkeit verstecken können.“ Es sei notwendig, das Strafalter bei schweren Fällen von 14 auf zwölf Jahre zu senken. Auch Eltern müssten stärker zur Verantwortung gezogen werden, fordert die Landesrätin, wobei sie betonte, dass das Gefängnis nur die letzte Konsequenz sein dürfe.
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