Das Pinzgau Bräu aus Bruck hat sich als schmackhaftes, regionales Craftbier einen Namen gemacht. Die wirtschaftlichen Aussichten gestalten sich für den Chef aktuell aber nicht gerade als rosig.
Die Coronazeit hat Hans Peter Hochstaffl mit seinem Pinzgau Bräu-Team äußerst gut überstanden. Die noch stärkere Besinnung auf regionale Produkte in der Pandemie sorgte beim in Bruck an der Großglocknerstraße beheimateten Braumeister sogar für Absatzzuwächse, das Geschäft florierte. In der Blüte braute das fünfköpfige Team jährlich 180.000 Liter. Und damit die dreifache Menge im Vergleich zu den Anfängen um 2015.
Das Hoch scheint vorläufig aber abgebt zu sein. Gut 20 bis 25 Prozent weniger vom so genannten Craftbier wird derzeit abgefüllt. „Das alleine wäre kein Problem“, sagt der 55-Jährige, „weil wir auch einen Mitarbeiter weniger zahlen müssen.“
Kunden achten scheinbar wieder mehr auf Preise
Doch die beispielsweise anhaltend teuren Rohstoffe drücken den Gewinn gewaltig nach unten. So hat eine Tonne Malz vor wenigen Jahren noch rund 450 Euro gekostet, nun bewegt sie sich mit 850 Euro fast beim Doppelten, wie Hochstaffl schildert. „Du hackelst wie ein Blöder, aber es bleibt nichts über.“
Im kommenden Jahr würde das Pinzgau Bräu, das vor allem für sein süffiges Zwickl, hopfiges Pale Ale und sattes Weizen bekannt ist, sein zehnjähriges Bestehen feiern. „Aber wie sich die Lage aktuell entwickelt, kann ich nicht sicher sagen, dass wir das auch erleben.“
Hochstaffl fällt auf, dass die Konsumenten wieder etwas mehr auf die Preise achten, beim Einkauf verhaltener agieren würden. Der Halbe-Liter-Preis für die sieben Pinzgau-Bräu-Fabrikate bewegt sich zwischen 1,55 bis 1,70 Euro. Da liegt man natürlich etwas über den großen Konzernmarken. „Das Problem ist, wenn ich die Preissteigerungen so wie der Handel weitergeben würde, würde bei uns die Kiste Bier bald 40 Euro kosten. Da stecken wir nun in der Zwickmühle.“
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