Dutzende Brennelemente strahlen im Kern des Forschungsreaktors derzeit vor sich hin. Die ältesten stammen noch aus dem Jahr 1962. Um den schleichenden Abbrand des Urans zu kompensieren, wurde der Bestand auf zuletzt mehr als 100 erhöht. "Wir müssen sie austauschen. Denn sollte das nicht passieren, müssten wir den Reaktor bis 2016 stilllegen", so Sprecherin Bettina Neunteufel zur "Krone".
Einer von 50 Reaktoren dieser Art
Jetzt hat also die Stunde null geschlagen im Atominstitut, das 1958 gegründet worden war und 1962 an den heutigen Standort übersiedelte. Seitdem hat es Hunderte Forscher und Nuklearexperten aus der ganzen Welt auf das Gelände im Prater verschlagen. Denn dort werden auch Atominspektoren ausgebildet.
Weltweit sind nach Angaben der TU insgesamt 50 Reaktoren dieser Art in Betrieb, zehn davon in Europa. Für den Austausch der Elemente herrscht dabei Sicherheitsstufe eins - für Zaungäste von außen ist das hochbrisante Unterfangen nur an den Patrouillen und an einem auch in den Nachtstunden aktiven Riesenkran erkennbar. Hinter den Kulissen laufen diffizile logistische Vorbereitungen für den Transport.
91 von 104 alten Stäben landen in den USA
Von 104 Uran-Stäben werden 91 in die USA gebracht. Von dort wiederum kommen die neuen Brennelemente - 77 an der Zahl - nach Wien. Und zwar per Schiff nach Koper in Slowenien und dann per Lastwagen quer durch Österreich. 13 frische bzw. nur wenig abgebrannte Elemente bleiben im Prater.
Ein Vergleich der Reaktorstärken: Jener in Temelín – um den Schrottreaktor herrscht Daueralarm – hat eine maximale Dauerleistung von 3.000 Megawatt, unser Winzling lediglich 250 Kilowatt.
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