„Wettlauf gegen Zeit“

2000 Verschüttete bei Erdrutsch in Papua-Neuguinea

Ausland
27.05.2024 07:42

Bei dem verheerenden Erdrutsch, der sich am Freitag in einem entlegenen Gebiet des Inselstaates Papua-Neuguinea – krone.at berichtete – ereignet hat, sind laut örtlichen Behörden mehr als 2000 Menschen verschüttet worden. Die Hoffnung, noch Lebende zu bergen, schwindet.

„Der Erdrutsch hat mehr als 2000 Menschen lebendig unter sich begraben und große Zerstörungen angerichtet“, schrieb der Katastrophenschutz des Landes am Montag in einem Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, an die Vereinten Nationen (UN).

Vermisstensuche ist „Wettlauf gegen die Zeit“
Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, ist gering. „Seit der Katastrophe sind bereits drei Tage und sieben Stunden vergangen“, sagte Serhan Aktoprak von der Niederlassung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Port Moresby am Montag der AFP. „Wir befinden uns also in einem Wettlauf gegen die Zeit, aber inwieweit wir Menschen in Sicherheit bringen können, ist eine andere Frage.“

Die Rettungskräfte arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen. (Bild: AP/Mohamud Omer/International Organization for Migration)
Die Rettungskräfte arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen.

Hoffnung, noch Lebende zu finden, schwindet
Die Unzugänglichkeit der Region und die Massen an abgerutschter Erde ließen die Hoffnung, doch noch lebendige Menschen zu finden, schnell schwinden. Die zentrale Provinz Enga ist geprägt durch tropische Wälder und eine gewaltige Bergkette mit zerklüfteten Tälern, teils nicht mit Straßen erschlossen und nur auf dem Luftweg erreichbar.

Die Rettungskräfte arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen. „Es stürzen weiter Felsen herab und bewegen den Boden“, sagte Aktoprak. „Erschwerend kommt hinzu, dass unter den Trümmern Grundwasser fließt, das die Oberfläche des Bodens in eine Rutschbahn verwandelt.“ Schwere Maschinen und Bagger sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war.

Häuser unter meterhohem Geröll begraben
Das Unglück hatte sich am Freitag in einem entlegenen Gebiet des Inselstaats in Ozeanien ereignet. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht ganz klar. Am Sonntag hatten die UN berichtet, dass man etwa 670 Todesopfer befürchte (siehe Video oben). „Es sind schätzungsweise 150 Häuser verschüttet“, teilte die Organisation mit. Die Häuser seien sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll begraben worden.

Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Wegen seiner Nähe zum Äquator gibt es in dem Land immer wieder schwere Regenfälle. Zudem liegt der Inselstaat, der etwa zehn Millionen Einwohner hat, auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben.

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