Wahre Sport-Märchen

„Kleinere Teams wachsen dann oft über sich hinaus“

Der HC Linz zog wieder sensationell ins Finale ein.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Der HC Linz kämpft ab Dienstag gegen Favorit Hard um den Titel der HLA Meisterliga. Nach dem Horror-Frühjahr zeigen die Oberösterreicher erneut in der wichtigsten Saisonphase ihr Können. Was sensationell ist, aber keine Ausnahme. Denn Außenseiter, die just in den Play-offs abliefern, gibt es auch in anderen Sportarten

Gut drei Jahrzehnte hatten die Florida Panthers in relativer Bedeutungslosigkeit verbracht. Ehe es der Eishockey-Klub 2023 sogar als punkte schlechtestes Team wieder in die heiße Saisonphase der NHL schaffte – in der dann noch sensationeller die ganz große Auferstehung folgte und sogar die Boston Bruins, die mit 65 Siegen und 135 Punkten Rekorde aufgestellt hatten, besiegt wurden. Erst im Finale war gegen Vegas Endstation, in der aktuellen Saison duelliert man sich gerade mit New York in den Confernce Finals.

Auch Florida darf wieder jubeln.

(Bild: Associated Press)

Nach Horror-Frühjahr im Finale
Ähnlich und vielleicht sogar noch erfolgreicher machen es auch heuer die Linz-Handballer. Denn als Tabellenachter und einem Horror-Frühjahr schaffte man es gerade so in die Play-offs, in denen aber erneut unglaublich abgeliefert wird und nach Triumphen gegen Schwaz und Margareten der Finaleinzug folgte. Am Dienstag steigt Spiel 1 der Best-of-3-Serie gegen Hard. Und umgekehrt zu den Panthers wollen die Linzer auch dort überraschen. Zuzutrauen ist es der Mannschaft von Milan Vunjak allemal. Beispiele, in denen Außenseiter in den Play-offs aufzeigten, gibt es auch in anderen Ligen:

Eishockey-Wunder
In der Spielzeit 2017/18 war Bozen lange Zeit am letzten Platz gestanden, erst im letzten Spiel der Zwischenrunde konnte man sich für die Play-offs qualifizieren. In denen dann der KAC, Vienna und Salzburg eliminiert wurden. Der zweite Titel in der länderübergreifenden Liga war perfekt!

Oberwart feierte ein Basketball-Märchen.

(Bild: GEPA pictures)

Basketball-Märchen
Ein Märchen schrieb heuer auch Oberwart. Denn einem grottenschlechten Grunddurchgang und einer etwas besseren Qualirunde, durch die man als Siebenter noch in die Play-offs rutschte, folgte der dritte Meistertitel der Klubgeschichte. Im Viertelfinale hatte man sogar Vorjahres-Triple-Champ Gmunden besiegt. 

„Es kann einfach vorkommen, dass du dich in einen Rausch spielst. Das ist keine ganze Saison möglich, aber die Play-offs sind speziell, hier wachsen vermeintlich kleinere Teams oft über sich hinaus“, hat Sportpsychologe Stefan Aigner auch eine Erklärung für diese Sensationen.