Galeria-Pleite

Verwalter empfiehlt Annahme des Insolvenzplans

Wirtschaft
27.05.2024 13:05

Stefan Denkhaus, der Insolvenzverwalter der letzten großen deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die bisher zum zerbröselnden Signa-Imperium von René Benko gehörte, wirbt bei den Gläubigern um eine Annahme des Insolvenzplans. Er empfehle ein Votum für den Plan, sagte er am Montag.

„Denn, die Alternative wäre die Zerschlagung des Unternehmens“, warnte Denkhaus. Der Konzern sei „als Warenhaus mit Ankerfunktion“ auch „für die Zukunft der Innenstädte von erheblicher Bedeutung“.„Ich bin überzeugt, dass Galeria mit seinem Management und den Investoren eine gute Zukunft hat“, betonte Denkhaus.

Insolvenzquote von 2,5 bis drei Prozent erwartet
Die Gläubigerinnen und Gläubiger der Warenhauskette, über die das Amtsgericht Essen mit 1. April 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet hatte, kommen am Dienstag zusammen, um über den Insolvenzplan abzustimmen. Denkhaus erwartet nach eigenen Angaben eine Insolvenzquote in Höhe von 2,5 bis drei Prozent - Gläubigerinnen und Gläubiger wie Lieferanten müssen sich also auf deutliche Abstriche bei ihren Forderungen einstellen.

Signa-Pleite verursacht Schieflage bei Galeria
Die Insolvenzquote könnte sich aber noch erhöhen, wenn Galeria Zahlungen aus Ansprüchen gegen Gesellschaften der ehemaligen österreichischen Konzernmutter Signa erhalten sollte. Die Signa Holding des Tiroler Investors René Benko war in die Pleite geschlittert und hat damit auch die Schieflage bei Galeria verursacht.

16 der 92 Kaufhäuser werden geschlossen
Galeria soll nun an neue Eigner gehen. Die Warenhauskette soll vom Ex-Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty, Bernd Beetz, und dem kanadischen Handelsunternehmer Richard Baker übernommen werden. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende April mitgeteilt, 16 seiner noch zuletzt bestehenden 92 Kaufhäuser schließen und rund 1400 von derzeit 12.800 Arbeitsplätze abbauen zu wollen.

Bereits dreimal in Insolvenz geschlittert 
Erbitterte Konkurrenz durch den Onlinehandel, hausgemachte Probleme und häufige Strategiewechsel hatten den Niedergang des letzten großen deutschen Warenhauskonzerns beschleunigt. Für Galeria Karstadt Kaufhof gab es in etwas mehr als drei Jahren insgesamt drei Insolvenzen. Zweimal flüchtete die Kette allein in der Corona-Krise unter den Schutzschirm. Zu den Gläubigern von Galeria gehört auch der deutsche Staat, der mit 680 Millionen Euro geholfen hat.

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