Ein Mann (56) ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt wegen versuchten Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Dem Mann war vorgeworfen worden, im vergangenen Sommer in einem Mehrparteienhaus in Villach Feuer gelegt zu haben, um seine Ex-Freundin und deren neuen Partner zu töten. Das Urteil vorerst nicht rechtskräftig.
Der Rumäne hatte sich zu Prozessbeginn im März vor dem Geschworenengericht unter Vorsitz von Richter Bernd Lutschounig nur teilweise schuldig bekannt. Das Feuer habe er verursacht, aber er hätte nicht beabsichtigt, jemanden zu töten. Er habe dem neuen Freund seiner Ex-Lebensgefährtin lediglich einen Schrecken einjagen wollen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, weil es rechtzeitig entdeckt wurde.
Gleich drei Verbrechen verübt
Die Geschworenen waren nach nicht einmal einstündiger Beratung einstimmig, mit acht zu null Stimmen, zu der Entscheidung gekommen, dass es sich bei der Tat um einen versuchten Mord gehandelt hatte. Richter Lutschounig begründete die Strafhöhe damit, dass es zwar nur beim Versuch geblieben war, erschwerend kam aber das Zusammentreffen von gleich drei Verbrechen – zwei Mordversuche und eine Brandstiftung – hinzu. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft meldete Berufung gegen die Strafhöhe an.
Dem neuen Freund mit Mord gedroht
Am Abend des 8. Augusts 2023 hatte der 56-Jährige seine Ex-Lebensgefährtin, die mittlerweile bei ihrem neuen Partner wohnte, in der Wohnung aufgesucht. Dabei sei es zu einem Streit gekommen, der neue Lebensgefährte der Frau sagte auch aus, der Rumäne habe danach telefonisch mit einem Mord gedroht.
Wollte seiner „Ex“ Angst machen
In der folgenden Nacht kaufte der 56-Jährige laut Staatsanwalt Christian Pirker Benzin bei einer Tankstelle. Mit dem Taxi habe er sich zu dem Wohnhaus bringen lassen, wo er das Benzin vor der Wohnungstür seines Nebenbuhlers verschüttet habe. Danach brach der Brand aus – wie der Angeklagte angab, hätten sich die Dämpfe „versehentlich“ durch seine Zigarette entzündet. Er habe mit dem Benzin nur dem neuen Freund seiner Ex Angst machen wollen.
Dass bei dem Brand nicht mehr passiert war, war nur einem Nachbarn zu verdanken: Er hatte das Feuer bemerkt, als er kurz vor 4 Uhr auf die Toilette gehen wollte. Wäre das nur ein paar Minuten später gewesen, so wäre das ganze Gebäude in Vollbrand gestanden, hatte ein Sachverständiger vor Gericht erklärt.
Ex-Freundin will nicht aussagen
Die Verteidigung hatte kritisiert, dass die ehemalige Lebensgefährtin des Mannes trotz mehrfacher Ladung nicht vor Gericht aussagen wollte. Dass sie Angst vor dem Angeklagten hätte, sei eine „Schutzbehauptung“ – sie hätte entgegen ihren Aussagen nämlich sehr wohl guten Kontakt mit dem Rumänen gehabt.
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