Kormoran als Problem

Spezialprojekt soll Fische zurück in Enns bringen

Steiermark
27.05.2024 18:10

Verbauung durch Wasserkraftwerke und Fressfeinde wie Kormoran oder Otter haben den Fischbestand in der Enns drastisch reduziert. Nun keimt Hoffnung: Äsche und Forelle sollen mithilfe eines neuen Spezialprojektes in dem steirischen Gewässer wieder heimisch werden.

Angler sieht man an der Enns seit Jahren nicht mehr. „Wir holen schon lange nichts mehr raus, es gibt ja kaum Fische“, sagt Adi Buder vom Fischereiverein Gesäuse-Gstatterboden.

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Ende der 1990er-Jahre ist der Fischbestand in der Enns zusammengebrochen und erholt sich seither nicht mehr.

Alexander Maringer, Nationalpark Gesäuse

Die etwa 25 Mitglieder konnten lange Zeit nur dabei zusehen, wie die Bestände sukzessive abnahmen: „Das Eingreifen in die natürlichen Flussläufe durch Verbauung ist das Eine. Das Andere sind der Kormoran und der Fischotter. Alles zusammen hat dazu geführt, dass die Artenvielfalt in der Enns gegen null gegangen ist“, erzählt der erfahrene Naturschützer.

In eigens gebauten Behältern wurden die Fischeier an ihre Umgebung gewöhnt. (Bild: NP Gesäuse)
In eigens gebauten Behältern wurden die Fischeier an ihre Umgebung gewöhnt.

Umso größer nun Freude und Erleichterung, dass ein innovatives Projekt namens „Homing“ offenbar einschlägt: „Statt sich wie üblich bei einer Wiederansiedlung auf größere Besatzfische zu stützen, haben wir auf befruchtete Fischeier zurückgegriffen. Diese wurden – geschützt in einer Box – in die Enns eingesetzt“,  berichtet Buder.

Bessere Überlebenschancen
Gleich nach dem Schlüpfen wurden die Jungfische kürzlich in die Freiheit entlassen. Der große Vorteil dieses Konzepts: „So sind die Tiere bereits von Anfang an mit den Bedingungen ihres Heimatgewässers vertraut, wodurch sich ihre Überlebenschancen deutlich erhöhen“, weiß Alexander Maringer vom Nationalpark Gesäuse, der das Projekt ebenso unterstützt.

Die geschlüpften Jungfische. (Bild: NP Gesäuse/Picasa)
Die geschlüpften Jungfische.

Konkret will man die donaustämmige Bachforelle sowie die Enns-Äsche in der Enns – und auch im Johnsbach – wieder langfristig ansiedeln. Beide Arten waren einst hier heimisch.

„In drei Jahren führen wir eine erste Erhebung des Fischbestandes durch. Vielleicht lassen sich dann ja bereits erste Erfolge nachweisen“, zeigt sich Maringer zuversichtlich.

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