Smartphone und Internet als toxische Kombination. Eine Regelung durch Gesetze fehlt, denn die Eltern sind oft völlig überfordert. Die beiden VP-Gesundheits- und Jugendlandesräte setzen auf Aufklärung und Beratung. Das tut auch Not, denn mittlerweile werden schon abhängige Neunjährige in die Ambulanz für Spielsüchtige gebracht.
Man braucht keine Drogen, um süchtig zu sein. Ein Smartphone und ein Internetzugang reichen völlig. Und leider werden die Abhängigen immer jünger. Das geht so weit, dass sogar schon spielsüchtige Neunjährige von ihren Eltern in die Ambulanz für Spielsucht von pro mente gebracht werden. Bereits jeder vierte zehn- bis 18-Jährige leidet an einer psychischen Erkrankung. Internetsucht ist eine davon.
Normen fehlen
„In unserer Ambulanz bemerken wir eine Zunahme an der Anzahl an Jugendlichen, die an Verhaltenssüchten, insbesondere im Onlinebereich, leiden“, so Primar Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ und Leiter der Ambulanz für Spielsucht. Er würde sich eine gesetzliche Regelung wünschen, auch weil viele Eltern mit der Online-Sucht ihrer Kinder überfordert seien. Zum einen, weil es diese digitalen Versuchungen in ihrer eigenen Kindheit noch gar nicht gab, zum anderen auch, weil die Normen fehlen.
Die Ambulanz ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie, um Betroffene frühzeitig zu erreichen und umfassend zu unterstützen.
Gesundheitslandesrätin LH-Vize Christine Haberlander (VP)
Bild: Dostal Harald/Harald Dostal
Ihr Parteifreund Sozial-und Jugendlandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer sekundiert: „Der digitale Raum wird immer mehr zum realen Lebensraum für Jugendliche. Wir müssen unsere Jugendlichen und auch deren Eltern bereits vorzeitig auf dieses wichtige Thema sensibilisieren. Ganz wichtig: Es ist keine Schande Beratungsangebote aufzusuchen.“
Selbsttest sensibilisiert
Bei Beratungen erzielen Therapeuten wie Karlheinz Staudinger übrigens oft den größten Effekt, wenn junge Betroffene mittels Fragebogen selbst abtesten, ob sie onlinesüchtig sind.
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