„Krone“-Kommentar
Putins vergiftetes Friedensangebot
Frieden – das klingt gut, besonders vor der Schweizer Ukrainekonferenz. Sie ist eine Initiative Zelenskijs. Putin ist nicht eingeladen, hat aber auch mehrmals signalisiert, dass er daran nicht interessiert ist. (Auch US-Präsident Biden kommt nicht, ebenso wenig wie China, Brasilien etc.)
Das hindert den Kremlführer aber nicht, einen vergifteten Köder in die politische Arena dort zu werfen: Er sei, so Putin (nicht zum ersten Mal), am Einfrieren des Krieges an den gegenwärtigen Frontlinien interessiert. Allerdings fehle ein legitimer Verhandlungspartner, weil nun die Amtszeit von Präsident Zelenskij abgelaufen sei. (Laut ukrainischer Verfassung: Keine Wahlen während des Krieges.)
Wer auf dieses Video mit Putin schaut, sieht, wie dem Schelm dieses Fake-Angebot Spaß macht. Neben ihm kann sich sein Kumpel Lukaschenko das Lachen nicht verkneifen.
Das soll also ein ernsthaftes Friedensangebot sein? Nein, es soll die Schweizer Konferenz auseinander dividieren, und es will den Menschen, die Frieden suchen, Sand in die Augen streuen.
Wer will denn nicht ein Ende dieses Krieges! Leider ist Putin noch lange nicht fertig, und das ukrainische Dogma von der Rückeroberung aller Gebiete wird mehr und mehr zur Illusion. Kiew wird ziemlich rasch umdenken müssen.
Echte Verhandlungen kann es jedenfalls erst geben, wenn die Fortsetzung des Krieges für Russland kostspieliger wird als ein Aussteigen aus dem Krieg.
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