„Hätte sterben können“

Zwist um Erdnussallergie: Rauswurf aus Flugzeug

Ausland
28.05.2024 08:36

Einen äußerst holprigen Start in den Urlaub hat eine britische Familie am Dienstag erleben müssen. Weil eine TV-Moderatorin andere Passagiere darum bat, wegen der schweren Allergie keine Erdnüsse zu essen, wurde die gesamte Familie aus dem Flugzeug geworfen. 

Vergangene Woche Dienstag wollte die BBC-Wettermoderatorin Georgie Palmer samt Ehemann und Töchter Rosie (12) und Annie (14) in die Türkei fliegen. Da ihr jüngstes Kind unter einer schweren Erdnussallergie leidet, bat sie das Flugpersonal von SunExpress, eine Durchsage zu machen: Die anderen Fluggäste sollten darum gebeten werden, auf diesen Snack zu verzichten. „Selbst wenn Rosie nicht direkt mit einer Erdnuss in Kontakt gekommen wäre, hätte sie sterben, wenn jemand an Bord eine davon gegessen hätte“, erklärte Palmer den Ernst der Lage. 

Doch die Bordcrew weigerte sich, dieser Bitte nachzukommen, wie „Daily Mail“ berichtete. Also nahm Palmer die Sache selbst in die Hand – sie sprach mit den Passagieren in ihrer unmittelbaren Umgebung und bat, diese Information in „Stiller Post“-Manier weiterzugeben. Doch als das Personal davon Wind bekam, eskalierte die Situation. 

„Die Art, wie wir behandelt wurden, war widerlich“
Die Familie wurde daraufhin kurz vor dem Start aufgefordert, das Flugzeug zu verlassen. „Die Art, wie wir behandelt wurden, war widerlich. Der Kapitän entschied, dass er wegen der Allergie meiner Tochter nicht mit ihr an Bord fliegen wollte“, schilderte die Moderatorin die Situation. „Als er herausfand, dass ich mit den anderen Passagieren gesprochen hatte, schrie er mich aus dem Cockpit an. Er war sehr wütend“, so die 49-Jährige. 

Die anderen Fluggäste hätten dagegen Verständnis gezeigt. „Es ist wirklich wunderbar, wie wunderbar jeder einzelne Passagier an Bord dieses Flugzeugs war, aber keiner der an diesem Flugzeug arbeitenden Mitarbeiter hat auch nur ein Fünkchen Mitgefühl gezeigt.“

Finanzieller Schaden von fast 6000 Euro entstanden
Die Familie musste schließlich für den nächsten Tag einen neuen Flug buchen – diesmal mit der Airline EasyJet. Die Fluglinie hätte sogar mehrere Durchsagen gemacht und die Passagiere gebeten, keine Erdnusspackungen zu öffnen. Für die neuen Flugtickets und die Unterkunft im Hotel am Flughafen musste die Familie aber einen hohen Preis berappen: 5000 Pfund (rund 5900 Euro) kostete sie der Rauswurf. Die Tochter hätte sehr unter dem Vorfall gelitten: „Rosie ist furchtbar aufgewühlt, ihr Urlaub ist ruiniert“, erklärte Palmer.

SunExpress weist alle Vorwürfe von sich: Man könnte Allergikern keine Garantien geben. „Wir sehen von derartigen Ankündigungen ab, da wir keine allergenfreie Umgebung auf unseren Flügen garantieren und auch nicht verhindern können, dass andere Passagiere allergenhaltige Lebensmittel an Bord bringen“, wurde in einem Statement erklärt. Zudem sei das aggressive Verhalten von Rosies Vater der eigentliche Grund für den Rauswurf gewesen – die Familie streitet das jedoch ab. 

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