U17 IM VIERTELFINALE

Packt diese einmalige Gelegenheit am Schopf!

Fußball International
28.05.2024 15:30

Alles oder nichts, siegen oder fliegen – Österreichs U17-Fußball-Nationalmannschaft prallt bei der EM in Zypern Mittwochabend auf Serbien. Warum der Gegner (k)eine Unbekannte ist, der rot-weiß-rote Nachwuchs eine breite Brust hat und es für die Mannschaft von Teamchef Martin Scherb bereits das zweite „K.o.-Spiel“ bei der Endrunde ist.

Erst einmal war Österreich in der U17 unter den besten vier Nationen Europas – das gelang dem 1986er-Jahrgang um Christian Fuchs, Andi Dober, Andreas Schicker und Christoph Saurer, der 2003 in Portugal am Ende Platz drei holte.

Langes Turnier, doch die Mannschaft geht über schwierige Moment drüber
Das ist heuer nicht möglich, da es kein Spiel um den dritten Platz gibt. Was nicht heißt, dass der rot-weiß-rote Nachwuchs dadurch weniger brennt. „Obwohl das Turnier schon lange dauert und aufgrund der hohen Temperaturen viele Kräfte gekostet hat, ziehen die Burschen nach wie vor voll mit“, berichtet der Teamchef. „Ihr Einsatz und ihr Wille beeindrucken mich immer wieder aufs Neue. Es gibt in Matches Momente, da ist man k.o. – aber diese Mannschaft geht über diese schwierigen Momente drüber, das kann in engen Spielen den Unterschied ausmachen. Wir haben einen wirklich guten Kader, eine tolle Chemie.“

Die offizielle Ankündigung der UEFA der Viertelfinalbegegnungen am Mittwoch und Donnerstag. (Bild: UEFA)
Die offizielle Ankündigung der UEFA der Viertelfinalbegegnungen am Mittwoch und Donnerstag.

Gegen die Serben, die im Finale der Gruppe A ein 3:2 gegen Tschechien in den letzten Minuten noch aus der Hand gaben, 3:4 verloren, soll wieder die bisher sehr gute Defensive der Schlüssel zum Erfolg sein. Österreich hat in 270 Minuten noch keinen Gegentreffer kassiert, ist also noch ungeschlagen. „Wir verteidigen als ganze Mannschaft sehr diszipliniert“, so Tormann Marcel Kurz, der sich vor sich auf das eingespielte Innenverteidiger-Duo Valentin Zabransky (Salzburg) und Magnus Dalpiaz (Bayern) verlassen kann. Die Seiten machten bisher Eaden Roka (Rapid) und Oliver Sorg (Sturm) dicht. „Durch unsere Leistungen haben wir uns Selbstvertrauen geholt“, so Kapitän Zabransky. „Jetzt wollen wir auch ins Semifinale.“

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Der Einsatz und der Wille der Burschen beeindrucken mich immer wieder aufs Neue. Es gibt in Matches Momente, da ist man k.o. – aber diese Mannschaft geht über diese schwierigen Momente drüber.

U17-Teamchef Martin Scherb

Traf gegen Dänemark doppelt: Hoffentlich hat Philipp Moizi auch gegen Serbien sein Visier gut eingestellt. (Bild: ÖFB/Tugrul Karacam)
Traf gegen Dänemark doppelt: Hoffentlich hat Philipp Moizi auch gegen Serbien sein Visier gut eingestellt.

Dass dieser Jahrgang noch nie gegen die Alterskollegen aus Serbien ein Match bestritten hat, bereitet dem Trainer keine schlaflosen Nächte. „Mein Trainerteam hat zu jeder Mannschaft beim Turnier ein eigenes umfassendes Dossier erstellt, wir werden top vorbereitet sein.“

U17-EM

Viertelfinale, heute, 16.30 Uhr: Tschechien – Dänemark; 19 Uhr: Österreich – Serbien. – Donnerstag, 17 Uhr: Portugal – Polen; 19.30 Uhr: Italien – England.

Mit Respekt, aber auch mit Selbstvertrauen
Für Österreich ist das Viertelfinale übrigens schon die zweite K.o.-Runde. Was verwirrend klingt, macht durchaus Sinn. „Wir haben die Mannschaft schon im letzten Grupppenspiel so eingeschworen, als wäre es ein Do-or-Die-Spiel“, erklärt Scherb. „Wenn es blöd gelaufen wäre, hätten wir mit einem 1:1 gegen Dänemark ausscheiden können. Doch die Burschen haben das beim 4:0 bravourös gelöst. Wir gehen auch in das Spiel gegen Serbien mit dem nötigen Respekt, aber auch einer gesunden Portion Selbstvertrauen. Die Vorfreude auf die Partie ist bei allen im Team riesig. Ein Viertelfinale bei einer EURO ist für jeden ein besonderes Spiel. Wir möchten diese Gelegenheit am Schopf packen.“

FRANKREICHS DILEMMA
Trotz Messi ausgeschieden

Dass Scherbs Herangehensweise goldrichtig war, beweist übrigens ein Blick auf die Gruppe D mit Portugal, England, Frankreich und Spanien. Denn da waren am Ende drei Mannschaften punktgleich mit sechs Zählern, musste Frankreich trotz zwei Siegen in drei Spielen den Heimweg antreten.

Bei Frankreich fand sich ein prominenter Name in der Aufstellung. (Bild: Stefan Schnittka)
Bei Frankreich fand sich ein prominenter Name in der Aufstellung.

Und dass, obwohl sie im Kader den Spieler mit dem wohl prominentesten Namen im Weltfußball hatten – Messi. Doch anders als sein promineter argentinischer Namensvetter konnte Rayane Messi „Les Bleus“ nicht zum Titel führen – ja nicht einmal zum Aufstieg in das Viertelfinale. Trotzdem gilt der 17-Jährige, der noch bei Drittligist Dijon im Burgund spielt, als Versprechen für die Zukunft. Matthieu Merle, sein Jugendtrainer bei Versailles, erinnert sich: „Er bringt alles mit. Er ist schnell, kräftig, ein sensationeller Dribbler und stark im eins gegen eins.“ Das klingt nach einem wahren Messi...

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