Ogris-Debris-Hälfte

Zanshin: Eine elektronische Ode an die Ozeane

Musik
31.05.2024 05:00

Als Hälfte von Ogris Debris prägte der Wiener Gregor Ladenhauf in den 2010er-Jahren die heimische Elektronikszene, seit geraumer Zeit konzentriert er sich mit seinem Projekt Zanshin auf experimentellere Elektronik. Das neue Album „Ok Ocean“ ist ein Klangritt durch die Weltmeere.

(Bild: kmm)

Anfang der 2010er-Jahre kam man in den hiesigen Clubs nicht ohne den treibenden Beat des alternativen Techno-Hits „Miezekatze“ aus. Der vom Wiener Duo Ogris Debris kreierte Song wurde quasi über Nacht zu einem Underground-Smashhit und fand auch international seine Beachtung. Radio-DJ Gilles Peterson brachte den Track sogar auf „BBC Radio 1“ und machte ihn dadurch international bekannt. Nebenbei waren Ogris Debris auch in Österreich weltberühmt, was in einer Amadeus-Nominierung in der Kategorie „Electronic/Dance“ mündete. Dass man am Ende doch an den etablierten Sofa Surfers scheiterte, haben Daniel Kohlmeigner und Gregor Ladenhauf schnell verkraftet und einfach fleißig weitergearbeitet.

Melancholisch und naturverbunden
Ladenhauf hat über die Jahre aber auch in anderen Bereichen seine Spuren hinterlassen. So arbeitete er mit Dorian Concept an schrägen Synthesizern und forcierte seine Leidenschaft in japanischer Kampfkunst, die ihn schließlich auch zum Projektnamen Zanshin brachte. Verknüpft man gleichermaßen die japanische wie chinesische Bedeutung, steht Zanshin für „gebrochenes Herz“ oder „balancierter Geist“. Eine sehr melancholische Interpretation, die sich aber auch in der Musik des Wieners widerspiegelt. Seit mehr als zehn Jahren veröffentlicht er unter diesem Namen Songs und schlägt dabei experimentellere, aber auch naturverbundene Wege ein.

So wie seine fernöstliche Leidenschaft haben sich auch Projektname und Musik eher aus dem Zufall heraus ergeben. Das führt dazu, dass Zanshin auf seinem Drittwerk „Ok Ocean“ wieder einmal neue Klangterritorien erforscht und seine rein instrumentale Musik durch die bewusst eingesetzte Freude am Experimentieren so grenzenlos wie möglich hält. Für das Album hat er auf aufgenommene Song-Sketches und -snippets von vor einigen Jahren zurückgegriffen, als ihn ein Unfall für einige Wochen an die Couch fesselte und er seine Kreativität im erzwungenen Stillstand forcieren konnte. Die Ideen konnten so über eine gewisse Zeit reifen und glitten Ladenhauf auf natürlichem Wege wieder durch die Finger.

Macht des Wassers
So ergab es sich, dass „Ok Ocean“ zu einer elektronisch-sphärischen Ode an das Meer wurde. Geschrieben von einem Künstler, der erst mit 18 das Schwimmen im Salzwasser erlernte und seine gesamte Kindheit und Jugend im Binnenbereich verbrachte. In nicht weniger als 16 Songs macht sich Zanshin Gedanken über die Flora und Fauna unter Wasser, über die zeitliche Endlosigkeit der See und die Macht, die Wasser besitzt, weil es rund 70 Prozent des gesamten Planeten einnimmt. Manche Kompositionen können die Beklemmung dieser unendlichen Weiten wiedergeben, andere wiederum schmiegen sich an den Hörer an und geben ein angenehmes Gefühl von Sicherheit und Wärme. „Ok Ocean“ berührt – auf eine ganz besondere Art und Weise.

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