Nerven liegen blank
De Niro und Trump-Anhänger geraten aneinander
Vor dem Urteilsspruch im weltweit beachteten Schweigegeldprozess gegen Donald Trump liegen die Nerven blank. Vor dem Gerichtsgebäude in New York versammelten sich sowohl Anhänger als auch Gegner des Ex-Präsidenten – unter ihnen befand sich Hollywood-Star Robert De Niro. Er geriet nach einer Wahlkampfrede für Amtsinhaber Joe Biden in eine heftige Auseinandersetzung mit Trump-Anhängern.
Während im Gerichtssaal die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung liefen, kam es draußen zu einem Auftritt der Biden-Kampagne. De Niro und zwei Polizisten, die während des Kapitol-Sturms am 6. Jänner 2021 im Einsatz gestanden waren und für die Sicherheit der belagerten Politikerinnen und Politiker gesorgt hatten, hielten eine Pressekonferenz ab, in welcher sie vor den Gefahren einer Rückkehr Trumps ins Weiße Haus warnten.
De Niro: „Trump möchte dieses Land zerstören“
„Die beiden Türme des World Trade Center sind da drüben eingestürzt. Dieser Teil der Stadt war wie eine Geisterstadt. Dennoch haben wir geschworen, dass wir es Terroristen nicht erlauben werden, unser Leben zu verändern. Ich liebe diese Stadt und will es nicht zerstören. Donald Trump möchte nicht nur diese Stadt, sondern auch dieses Land zerstören“, tönte der Schauspieler. Sollte er wieder gewählt werden, „wird er nie wieder gehen“, so De Niro weiter.
Auf dem Weg zu seinem Auto schleuderten ihm Fans des Immobilienmilliardärs heftige Schimpftiraden entgegen. Er sei ein „von den Demokraten bezahlter Verräter“, ein „Möchtegern“, ein „Niemand“, dessen Filme „einfach Schei**“ seien (siehe Video oben). Der zweifache Oscar-Preisträger wurde daraufhin wütend und betonte: „Ihr seid Gangster, ihr seid Gangster! Leckt mich am Ar***!“
Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der amerikanischen Geschichte. Seit Mitte April wurden mehr als 20 Zeuginnen und Zeugen gehört. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Trump, dass er seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130.000 Dollar (rund 120.000 Euro) an die Pornodarstellerin Stormy Daniels habe verbessern wollen. Obwohl die – von keiner Seite bestrittene – Zahlung selbst nicht illegal war, soll der heute 77-Jährige bei der Erstattung des Betrags an seinen damaligen persönlichen Anwalt Michael Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern. Dies habe die Zahlungen zu illegaler Wahlkampffinanzierung gemacht.
Warten auf das Urteil
Nach den Schlussplädoyers werden sich die zwölf Geschworenen zur Beratung zurückziehen und müssen ein einstimmiges Urteil fällen. Offiziell gibt es dafür kein Zeitlimit, für gewöhnlich beraten Jurys aber einige Stunden bis einige Tage. Im Falle einer Verurteilung wird Richter Juan Merchan das Strafmaß an einem gesonderten Termin festlegen. Sollten die Geschworenen sich auch nach längerer Beratung nicht einigen können, ist der Prozess geplatzt. In diesem Fall hätte die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, das Verfahren mit einer neuen Jury erneut aufzurollen.
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