Seit April dieses Jahres ist das Spezialfahrzeug „Survivor“ im Fuhrpark der Wiener Polizei-Spezialeinheit Wega. Nun wurde das stark gepanzerte Gefährt bei einer Übung vorgeführt. Auf dem Gelände eines ehemaligen Verlags in Simmering wurde „Survivor“ bei einer angenommenen Geiselnahme eingesetzt. Das Fahrzeug wird vor allem für besonders gefährliche Einsätze vorgesehen – bis hin zu Terrorlagen.
Annahme der Übung am Mittwoch vor zahlreichen Medienvertretern war ein bewaffneter Täter, der sich in einem Gebäude verschanzte. Eine Zivilperson befand sich noch im Haus, die es zu befreien galt. Zwei Trupps von Wega-Sicherungsschützen näherten sich dem Gebäude – die einen zu Fuß über das innere Stiegenhaus, die anderen von außen über den Leiteraufbau des „Survivors“ durch ein Fenster.
Diese Leiter am Dach des Fahrzeuges ist bis zu sieben Meter ausziehbar. Somit wäre es auch möglich, von außen über ein Fenster im zweiten Stock einzudringen, sagte Brigadier Andreas Kohs, Leiter der Abteilung Sondereinheiten in der Wiener Landespolizeidirektion, auf APA-Nachfrage.
Übung in leerstehendem Gebäude
Über diesen Weg wurde auch bei der Übung die Zivilperson geborgen. Der „Survivor“ ist nicht nur dazu gedacht, Personen bzw. Einsatzkräfte aus einem Gefährdungsgebiet zu bergen, sondern sich auch einer besonders gefährlichen Situation anzunähern. Das Übungsobjekt – das Gebäude steht seit längerem leer – steht der Wega seit Februar 2023 zur Verfügung, bis es abgerissen wird. Somit kann auch hydraulisches und technisches Equipment getestet werden, ohne dass der Schaden dann wieder behoben werden muss.1,9 Millionen Euro
Kosten von 1,9 Millionen Euro für Karner „gut investiertes Geld“
„Es ist wichtig für die Bevölkerung, das öffentlich zu zeigen“, sagte der Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) im Anschluss. „Es ist unsere Aufgabe für die Sicherheit Menschen in dieser Stadt zu sorgen.“ Neben ausreichend Personal brauche es auch modernes und zeitgemäßes Gerät, so Karner. Wie wichtig eine gute Ausrüstung zur Eigensicherung der Polizistinnen und Polizisten sei, zeigte sich vor wenigen Tagen, als in Favoriten ein Beamter von einem Mann mit dem Messer attackiert wurde. „Er ist Gott sei Dank glimpflich davon gekommen mit leichten Schürfwunden, weil er eine Stichschutzweste angehabt hatte“, betonte Karner. Der „Survivor“ hat 1,9 Millionen Euro gekostet. „Das ist gut investiertes Geld“, sagte der Innenminister.
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