Golda Meir (Helen Mirren), die Premierministerin Israels, steht vor einer lebenswichtigen Entscheidung: Ein überraschender Angriff von Ägypten, Syrien und Jordanien bedroht Israel. Im Jom-Kippur-Krieg muss sie rasch handeln und sich gegen feindselige männliche Kabinettsmitglieder durchsetzen. Lesen Sie hier unsere „Krone“-Kino-Kritik zum packenden Politdrama: „Golda – Israels Eiserne Lady“.
Im Oktober 1973 sieht sich der damals gerade 25 Jahre alte Staat Israel in einem Überraschungsangriff von Ägypten und Syrien bedrängt. Das dramatisch-militärische Kräftemessen wird als Jom-Kippur-Krieg in den Annalen festgehalten. Zu dieser Zeit bekleidet Golda Meir das Amt der israelischen Ministerpräsidentin, die in diesem fesselnden Politdrama von Helen Mirren gespielt wird, deren meisterhafte Performance, ja auch physische Verschmelzung mit der Rolle atemberaubend ist.
Wie sie hier händeringend nach Lösungen sucht, um die Invasoren zurückzuschlagen, und sich in ihrer Bedrängnis an US-Außenminister Henry Kissinger (Liev Schreiber) wendet, wird uns als packend arrangierter Mix aus an Fakten orientierter Fiktion und verbriefter Realität vorgesetzt, verwoben mit TV-Berichten aus jenen Tagen.
Regisseur Guy Nattiv trägt diesen nervenzerfetzenden Wettlauf gegen die Zeit in Form von hektischen Lagebesprechungen in der Kommandozentrale an uns heran, lässt das Kriegsgeschehen zum intensiven Kammerspiel werden, und huldigt Golda Meir zugleich mit einem starken Biopic, ohne der auf dem männerdominierten politischen Parkett agierenden „Eisernen Lady Israels“ einen Sockel zu errichten.
Golda Meirs selbstkritischer Auftritt vor einer nationalen Untersuchungskommission zur Klärung der Verantwortlichkeiten im knapp drei Wochen dauernden Jom-Kippur-Krieg erdet den Film, makellose Heldinnen-Glorifizierung ist Nattivs Sache nicht. Helen Mirren ringt der Figur auch Schwächen ab, wie Meirs ausgeprägte Nikotinsucht oder ihr bereits verlorener Kampf gegen eine sie schwächende Krankheit. Ein starkes filmisches Denkmal von schmerzvoller Aktualität.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.