Die Carnival Gruppe schippert als größtes Kreuzfahrtunternehmen der Welt jährlich die Urlauber über die Weltmeere. Sicherheit für die Gäste und Crew hat dabei oberste Priorität. Regelmäßiges Training an Simulatoren gehört dazu.
Im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg sind sie in allen Größen zu bewundern, die hölzernen Steuerräder, deren Erfindung einst für die Schifffahrt einen bahnbrechenden Fortschritt bedeutete. Während Columbus oder Magellan sich noch mit Hilfe von Kompass und Quadrant zur Bestimmung der Positionen von Gestirnen auf den Weg durch die Weltmeere machten, erledigen das für die Nautiker heute Radargeräte und GPS. Und das nostalgische Steuerrad ist besonders auf großen Schiffen meistens durch einen Joystick ersetzt worden.
Auch das Erkunden der Weltmeere ist längst nicht nur Seefahrern vorbehalten, für viele ist es die bevorzugte Art zu reisen. Lässt es sich so doch vielfältig und zugleich bequem die Welt entdecken. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sich erste Ozeanriesen zur Fahrt von Europa nach Nordamerika aufgemacht – damals aber um Auswanderer zu transportieren, die in Amerika ihr Glück suchten. 1891 legte in Cuxhaven das Dampfschiff „Augusta Victoria“ zur ersten „reinen Vergnügungsreise“ ins Mittelmeer ab. Die Tour sollte später als erste Kreuzfahrt in die Geschichte eingehen.
Costa Cruises gehört zur Carnival Corporation & plc Gruppe, die weltweit rund 90 Schiffe betreibt.
Tipp: Neu ab/bis Hamburg: „Faszinierendes Europa“: Die Costa „Favolosa“ fährt von Mai bis September 2024 drei verschiedene Routen mit langen Kreuzfahrten zu den Lofoten, ans Nordkap und nach Island & Grönland.
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Was einst nur für eine erlesene Gesellschaft mit dem nötigen Kleingeld möglich war, ist mittlerweile für fast jedermann erschwinglich. Die Schiffe sind eigene Welten für sich, manche gar schwimmende Paläste. Abends in dem einen Hafen einschlafen und am nächsten Morgen woanders aufwachen – darin liegt für viele der Reiz.
Seit dem Ende der Corona-Pandemie hat die Kreuzfahrtindustrie wieder Fahrt aufgenommen. Alleine Carnival Corporation, die größten in der Branche, beförderten 2023 12 Millionen Gäste auf ihren über 90 Schiffen der neun verschiedenen Marken, wie unter anderem Costa, AIDA oder Princess.
700 Häfen werden angesteuert
Jeder Hafen hat seine Besonderheiten. Damit das alles reibungslos läuft, braucht es nicht nur den Kapitän, denn er steuert das Schiff eher selten alleine. Hierfür stehen ihm mehrere Offiziere zur Seite, die das Schiff ebenfalls sicher führen können, Teamarbeit ist gefragt. Sicherheit für die Gäste und Crew ist das oberste Gebot. Und wie es Andrea Bardi, Kapitän der Costa „Favolosa“ formuliert: „Ein Schiff ist wie ein Körper, es kann auch nur laufen, wenn Herz und Gehirn perfekt miteinander interagieren.“
Das Gehirn ist in diesem Fall die Kommandobrücke und das Herz der Maschinenraum, der für Energie sorgt. Dieser „Körper“ will natürlich auch regelmäßig gepflegt und gewartet werden, und dafür gibt es bei Carnival Cruise das Arison Maritime Center mit der CSMART Academy im niederländischen Almere. Diese verfügt über die fortschrittlichsten Brücken- und Maschinenraumsimulatortechnologie, die es momentan auf dem Markt gibt und bietet Simulationslösungen für Kreuzfahrtschiffe aller Größen und auf höchstem Niveau an.
„Jeder Offizier eines Schiffes der Carnival Corporation muss einmal pro Jahr zu einer Schulung kommen“, erklärt Mark Jackson, Managing Direktor. Rund 6000 Deck-, Ingenieur- und Umweltoffiziere gehen jährlich durch das hochmoderne maritime Training zur kontinuierlichen Verbesserung der branchenweiten Standards.
Detailgetreue Brücken- und Maschinenräume
Dazu stehen vier Brücken- und Maschinenraumsimulatoren zur Verfügung, die mit zahlreichen Programmen und Übungen die verschiedensten Szenarien und Seebedingungen wie unter anderem Schiffsverkehr oder Wetterereignisse auf hoher See simulieren können. Trainiert wird vor allem auch das Arbeiten im Team.
„Es braucht Erfahrung und Übung für das Arbeiten auf Schiffen. Man lernt hier, wie man mit Notfällen umgeht, ist besser vorbereitet auf solche Eventualitäten und lernt auch Fehler zu vermeiden“, zieht Leonardo Mileto über seinen Kurs Bilanz. Der 34-Jährige ist als Erster Ingenieur auf den Costa-Schiffen, auf denen er schon mit 18 als Kadett angefangen hat, unterwegs.
Daten erfassen, sichten & auswerten
Auch an Land hat man die Schiffe ständig im Auge, oder besser gesagt, auf dem Bildschirm. Mit dem Fleet Operations Center (FOC), das per Satellit in ständigem Kontakt mit den Schiffen steht und Funktionen, Routen, Radardaten und Sondersituationen in Echtzeit erkennen und reagieren kann. Was passiert, wenn ein Schiff nicht in dem festgelegten Korridor im Hafen einlaufen kann? Oder wenn ein Unwetter aufzieht? Im Hamburger FOC wacht Direktor Marcin Banach mit seinem Team über die
Flotten, die zur Carnival-Gruppe gehören, darunter die Schiffe von AIDA Cruises und Costa Crociere. Rund um die Uhr sitzen zwei bis drei Mitarbeiter vor den riesigen Schirmen und verfolgen und unterstützen die Schiffe. „Die größten Risken sind das Wetter und die Windverhältnisse“, weiß Banach, der selbst jahrelang Kapitän war. „Bei uns laufen alle Wettermeldungen zusammen, werden analysiert und Empfehlungen für eine eventuelle Routenänderung weitergegeben.“
Einmal auf hoher See, immer auf hoher See. Das trifft nicht nur auf kreuzfahrtliebende Gäste zu, sondern vor allem auch auf die Crew. Die meisten sind ein Arbeitsleben lang auf Schiffen unterwegs. Einer davon ist der Tiroler Manfred Jaud, seit 42 Jahren hat ihn die Meeressehnsucht gepackt. Der 64-jährige Executive Chief ist gerade auf der Costa „Favolosa“ unterwegs. Mit seinen insgesamt 230 Mitarbeitern in der Küche gehen alleine beim Abendessen rund 15.000 Teller aus dem Bauch des Schiffes in die diversen Restaurants. Die hoffentlich bei ruhigem Seegang genossen werden können.
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