Spannendes über die Opernuraufführung „Hold Your Breath“ der Bregenzer Festspiele erfuhr man beim Einblick Nr.3 am Dienstag.
Im Seestudio des Bregenzer Festspielhauses saß das Publikum an diesem Abend um eine große freie Fläche herum. Die Frage, warum das wohl so ist, war bald beantwortet. Zu den Klängen der Musik der irischen Komponistin Éna Brennan forderte die Choreografin des Projekts, Caroline Finn, das Publikum zu einer Art Abendgymnastik auf. Zum Beispiel so: „Jetzt alle heraustreten, die ein Oberteil mit Knöpfen tragen“ oder „Jetzt alle Veganer“. Ähnliches dürfte das Publikum bei den Aufführungen vom 15. Und 17. August erwarten.
Das klingt locker und witzig, dennoch sind die Themen dieser Opernuraufführung mit dem Titel „Hold Your Breath“ – „Halte den Atem an“ sehr ernst. In neun Szenen werden zuerst die Corona-Pandemie und der rigorose Umgang der Politik damit erörtert, dann im umfangreicheren weiteren Verlauf des Stücks der Klimawandel. Es ist ungewöhnlich, dass eine Oper derart aktuelle Themen aufgreift.
Sorge um unsere Natur
Zu danken ist das Sir David Pountney, vormals Intendant der Bregenzer Festspiele, der das Libretto verfasst hat. Die Sorge um unsere Natur treibt auch den portugiesischen bildenden Künstler Hugo Canoilas um, der das Meer im weitesten Sinn zum Thema seiner Werke macht. Für Bregenz hat er einen Oktopus geschaffen, einerseits auf einem viele Meter langem Gemälde, das wir schon bei einem früheren „Einblick“ kennengelernt haben, andererseits mit einer Oktopus-Skulptur, von der ein Arm, noch ungefärbelt, von zehn Leuten hereingetragen wurde. Die Werkstattbühne, auf der „Hold Your Breath“ dann gegeben wird, ist ja groß genug. Wie der Name schon sagt („Okto“ – „acht“), hat ein Oktopus acht Arme beziehungsweise Beine, der Bregenzer jedoch nur sieben. Warum, wurde nicht verraten, aber es sind acht Instrumentalisten, die die Musik von Éna Brennan zum Klingen bringen.
Mit Bühnenpräsenz überzeugt
Sie sind Mitglieder des Symphonieorchesters Vorarlberg und werden dirigiert von Karen Ni Bhroin. Diese Musik, so führte die anwesende Komponistin aus, sei stilistisch sehr vielfältig: an das Barock angelehnte Fanfaren und Tänze lösen sich ab mit freitonalen Abschnitten und auch mit Improvisation. Es gibt auch elektronische Klänge, die teils separat ertönen, teils zusammen mit den Life-Musikern.
Natürlich, denn wir sind ja in der Oper, gibt es auch Sänger. Und da erleben wir unter anderen die uns wohlbekannte Shira Patchornik oder Scott Hendricks, der sowohl auf dem See als auch im Haus schon mehrfach mit seiner Bühnenpräsenz überzeugt hat.
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