Für Unruhe sorgt ein Pater, der mit einem neuen Audi Q8 „voller Stolz“ durchs Dekanat düst. In Zeiten von Teuerung und wachsender Armut hagelt es von Gläubigen harsche Kritik. Die Diözese hält sich, angesprochen auf die Vorwürfe, zurück.
Fronleichnam mit bis zu 286 PS: Die Edelkarosse Audi Q8 steht je nach Ausstattung mit 74.000 bis 120.000 Euro in den Preislisten der Autohändler. Hinter dem Steuer eines solchen Gefährts sitzt ein Pater des Franziskanerordens, der viel in Orten des kroatischen Dekanats im Burgenland unterwegs ist. Mit seinem neuen „Luxusschlitten“ ließ der Priester jedenfalls bei nachdenklichen Gläubigen die Glocken klingeln.
Ist es tatsächlich notwendig, dass ein Pater mit einem sündteuren Auto herumfährt, während er sich vor Gott ehrenhaften Tugenden wie Mäßigung und Demut verschrieben hat?
Gläubige Menschen
Beispiel folgen
Bescheidenheit ist in den Pfarren gefragt. Nach einem Bericht in kroatischen Nachrichten zog die herbe Kritik weite Kreise – und heftige Debatten nach sich. Verwiesen wird unter anderem auf Papst Franziskus, der sich schon zu Beginn seines Pontifikates für eine „arme Kirche“ ausgesprochen hat und selbst einen kleinen Pkw der Marke Fiat um lediglich 15.000 Euro nutzt, wenn er den Vatikan verlässt. „Diesem Beispiel sollten alle Geistlichen folgen“, merken Skeptiker an. Der Lebensstil des betroffenen Priesters stehe jedenfalls im krassen Widerspruch zu den Werten, die Papst Franziskus predigt und lebt.
Pfarren verweisen darauf, worum es geht
Viel (Abgas-)Rauch um nichts – so sehen die meisten Gläubigen die Debatte um den „Luxusschlitten“ des Priesters. Im Vordergrund stehe Fronleichnam, das heutige Hochfest in der katholischen Kirche rund um den Globus. „Die andächtige Feier rückt immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, 60 Tage nach Ostern, in den Mittelpunkt. Im Herzen tragen wir ganz bewusst das geweihte Brot, die sogenannte Hostie, als Symbol für die Gegenwart Christi“, wird erklärt. Der Glaube lebe, so die Botschaft.
„Das ist kein Auto der Diözese Eisenstadt“
Angesprochen auf die Kritik an dem „Luxusschlitten“ des Paters, hält sich ebenfalls die Diözese Eisenstadt rund um Bischof Ägidius Zsifkovits vornehm zurück. „Das ist kein Auto der Diözese“, lautete der kurze Kommentar dazu. Der Pater, der für den Ankauf eines Wagens selbst verantwortlich zeichnet, konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.
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