Afd-Mann sollte reden

Hotel sagt Fest von FPÖ-naher Burschenschaft ab

Politik
29.05.2024 19:02

Für den deutschen Verfassungsschutz ist die AfD ein rechtsextremistischer Verdachtsfall, Politiker Matthias Helferich ist aber vielen dort zu extrem, gegen ihn läuft ein Parteiausschlussverfahren. Trotzdem sollte er bei einem Fest der FPÖ-nahen Burschenschaft Aldania in einem Wiener Hotel eine Rede halten. Nach deutlicher Kritik hat der Betrieb die Feier nun abgesagt.

Man distanziere sich „klar und entschieden von Rechtsextremismus“, erklärte die Arcotel-Hotelgruppe auf Instagram. Sie reagierte in einem Kommentar auf ein Posting der „Gruppe für organisierten Antifaschismus – Wien“, die das Hotel dazu aufgerufen hatte, das „rechte Vernetzungstreffen abzusagen“. Die Gruppe hatte dazu aufgerufen, direkt das Hotel zu kontaktieren, um Druck für eine Absage des Burschenschafterfests zu machen.

Buchungsanfrage „nicht ganz transparent“
Die Hotelgruppe erklärte, dass man die Feier „selbstverständlich abgesagt“ habe, nachdem man die „nicht ganz transparent erfolgte Buchungsanfrage“ eingehend geprüft habe. In Zukunft werde man in keinem der elf Hotels, die man in Deutschland und Österreich betreibe, Veranstaltungen mit „Verdacht auf rechtsextremistische Prägung“ erlauben. Zuerst hatte der „Standard“ über die Absage berichtet.

Das Instagram-Posting der Wiener Antifa-Gruppe:

Laut der Initiative „Stoppt die Rechten“ sollte AfD-Politiker Matthias Helferich beim 130. Stiftungsfest der Burschenschaft Aldania eine Rede halten. Helferich ist auch in seiner eigenen Partei umstritten: Er soll sich etwa in Chats als „das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus“ bezeichnet haben. Aktuell läuft im Landesverband Nordrhein-Westfalen das zweite Ausschlussverfahren gegen ihn, nachdem das erste gescheitert war.

Gilt als Hausburschenschaft der FPÖ
Die schlagende Verbindung Aldania gilt als die Hausburschenschaft der FPÖ. Neben dem Wiener Parteiobmann Dominik Nepp sind auch Klubobmann Maximilian Krauss und Nationalbankdirektor Eduard Schock Mitglieder. In der FPÖ wollte man den Auftritt Helferichs am Dienstag auf APA-Anfrage nicht kommentieren.

Entsetzt hatten sich die Grünen über den geplanten Auftritt Helferichs beim Fest der Burschenschaft gezeigt. Dass dort ein Mann eingeladen werde, der sogar der rechtsextremen AfD zu rechtsextrem sei, zeige die „hässliche Fratze“, die sich hinter der FPÖ verberge, kritisierte Klubchefin Sigrid Maurer.

Stellungnahme von Kickl gefordert
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim sprach in einer Aussendung von einem „traurigen Höhepunkt“ der ungebrochenen Unterstützung der FPÖ für die AfD. Er forderte FPÖ-Chef Herbert Kickl auf, Stellung dazu zu nehmen, dass seine Parteifreunde „einen Nazi zu ihrem Fest einladen“. Die neueste Enthüllung zeige jedenfalls einmal mehr, dass eine Stimme für die FPÖ eine Stimme für einen Rechtsruck und den Abbau der Demokratie und des Sozialstaats sei, warnte Seltenheim.

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