Ermittlungen laufen
Jugendliche verbrannten „Tagebuch der Anne Frank“
Im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt haben Jugendliche ein Exemplar des Tagebuchs von Anne Frank beschädigt und verbrannt. Die Jüdin wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten ermordet.
Zeugen beobachteten die drei 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen am Mittwoch, als sie an einer Bushaltestelle in Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Buch beschädigten und anschließend Teile davon in einem Papierkorb verbrannten, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Dessau mitteilten.
Verdacht der Volksverhetzung
Beim Eintreffen der Polizeibeamten war das Feuer bereits erloschen. Bei den Buchresten handelte es sich demnach um ein Exemplar vom „Tagebuch der Anne Frank“. Die Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an ihre Eltern übergeben. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein.
Vor Nazis versteckt
Die Familie von Anne Frank hatte sich zwischen 1942 und 1944 in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht vor den Nazis versteckt. Dort soll auch das weltberühmte Tagebuch entstanden sein. Die Franks wurden jedoch verraten und von der Gestapo festgenommen. Die 15-jährige Anne starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus. Nur ihr Vater Otto Frank überlebte. Er veröffentlichte das Tagebuch seiner Tochter und wandelte das Haus in Amsterdam in ein Museum um.
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