Hautnah im Visier

„Bikini-Affäre“: Kameras schielten auf Badegäste

Niederösterreich
31.05.2024 06:00

Unübersehbar und – in Bikini und Badehose – besonders störend: Gleich vier Kameras verunsicherten Besucher der Kantine des Poysdorfer Badeteichs in Niederösterreich. Der Pächter hatte die „Rundum-Augen“ auch im Außenbereich montiert. Als die „Krone“ Beschwerden der Gäste beim Bürgermeister deponierte, zögerte dieser nicht: Demontage am selben Tag!

Überwachungskameras entgeht man heutzutage ja schwer. Es gibt aber Orte, wo man eher nicht in Blickweite eines elektronischen Auges sein will – einer davon ist der Badeteich in Poysdorf.

Neuer Kantinen-Pächter: Gemeinde drückte kein Auge zu
Das beliebte Freizeitareal wurde heuer von einem neuen Pächter übernommen. Ob im Bikini an der Getränkeausgabe oder mit Badehose in gemütlicher Runde am Stammtisch: Das sonnige Gemüt hat sich bei den Gästen jäh verschlechtert, als plötzlich vier Kameras montiert wurden. „Diese sind noch dazu so, dass die Blickrichtung drehbar ist“, tat ein „Krone“-Leser seinem Unmut kund.

Und wirklich, ein Vergleich mit Vorjahresaufnahmen zeigte: Die auffällig weißen „Rundum-Augen“ erzeugen in einem Bereich mit Badegästen bei diesen nicht gerade ein vertrauenserweckendes Gefühl.

Das sonnige Gemüt der Gäste des Poysdorfer Badeteiches ...  (Bild: Andi Leisser)
Das sonnige Gemüt der Gäste des Poysdorfer Badeteiches ... 
... wurde von vier Kameraaugen ziemlich getrübt.  (Bild: zVg)
... wurde von vier Kameraaugen ziemlich getrübt. 

Pächter: „Kameras nur zur Überwachung in der Nacht“
Der neue Pächter betont, die Kameras nur außerhalb der Betriebszeiten eingeschaltet zu haben: „Auf Schildern habe ich dies auch kundgetan. Schon der Vorgänger hatte Probleme durch nächtliche Teichbesucher mit Vandalismus und sogar Diebstählen.“

Gemeinde ließ prüfen – und handelte umgehend: Demontage!
Von der „Krone“ mit der Angelegenheit konfrontiert, hat Poysdorfs Bürgermeister umgehend gehandelt: Die Kameras wurden noch am selben Tag abmontiert – das Grundstück ist nämlich in Gemeindeeigentum. „Ich würde das als Badegast selbst auch nicht wollen“, so David Jilli zur „Krone“. Außerdem gebe es gesetzlich auch strenge Vorschriften.

„Wir haben das Einschreiten auch gesetzlich prüfen lassen – und nicht zuletzt müssen wir als Grundeigentümer für die Einhaltung Sorge tragen.“ Mit dem Pächter wird aber eine Lösung gesucht, die Kantine künftig zumindest innen mit fixen Kameras zu überwachen.

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