Heinz Lindner weilt erstmals seit März 2023 wieder im Kreis der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Oberösterreicher fungierte zum EM-Quali-Auftakt gegen Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1) noch als ÖFB-Einsergoalie, ehe bei ihm ein Hodentumor diagnostiziert wurde. Die Erkrankung ist mittlerweile überwunden, hinterließ aber dennoch Spuren. „Man sieht Dinge mit anderen Augen“, erklärte Lindner am Donnerstag in Windischgarsten.
„Dinge, die einen vorher genervt haben, sind jetzt in der Wertigkeit so weit unten, dass sie einen nicht mehr ärgern“, meinte der 33-Jährige. „Es hört sich nach einer Floskel an, aber das Wichtigste ist, gesund zu sein. Ich schätze es jetzt mehr, aufzuwachen und zu wissen, gesund zu sein.“ Lindners Erkrankung samt OP wurden im Mai des Vorjahres öffentlich, nach seiner Genesung spielte er beim FC Sion keine Rolle mehr.
„Es wurde von Anfang an so kommuniziert!“
Daraufhin folgte im Winter eine Leihe zu Union Saint-Gilloise – bei den Belgiern wurde Lindner dreimal eingesetzt, sein Klub blieb dabei gegen Frankfurt, Fenerbahce und St. Truiden ungeschlagen. Ansonsten gab es am Luxemburger Teamgoalie Anthony Moris kein Vorbeikommen. „Es wurde von Anfang an so kommuniziert, dass ich die Nummer 2 bin. Dass es nicht zu mehr Einsätzen gereicht hat, liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Moris der Kapitän und eine Vereinslegende ist.“
Lindners Leihvertrag bei Saint-Gilloise ist zu Ende, eine Rückkehr zum wieder in die höchste Schweizer Liga aufgestiegenen FC Sion erscheint jedoch unrealistisch. „Man wird sehen, wie es sich weiter entwickelt. Ich werde sicher nicht zu Sion gehen, um Nummer 2 zu sein.“ Was einen möglichen neuen Arbeitgeber betrifft, gebe es bereits „einige Interessenten“, erzählte Lindner.
„Es ist genauso wie früher, wir sind ein eingeschworener Haufen!“
Derzeit hat die Vereinssuche aber Nachrang gegenüber dem ÖFB-Team. Lindner möchte unbedingt am 7. Juni den Cut und damit den Sprung ins EURO-Aufgebot schaffen, doch allein schon die Nominierung für den Großkader sei „überwältigend“ und „unglaublich schön“ gewesen. „Es ist genauso wie früher, wir sind ein eingeschworener Haufen.“
Er werde nun „Training für Training 100 Prozent abrufen und dem Tormann-Team meine Erfahrung mitgeben“, kündigte Lindner an. Im Rennen um das Einserleiberl gilt der 33-Jährige neben den aktuell nominierten Patrick Pentz, Tobias Lawal und Niklas Hedl sowie dem momentan verletzten Alexander Schlager als Außenseiter. „Aber ich gehe es so an wie jeder von uns. Ich gebe im Training Vollgas und versuche, den Trainer zu überzeugen.“
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