Das Erzbergrodeo stellt selbst die besten Enduro-Fahrer der Welt vor große Schwierigkeiten. Bei den Motorrad-Artisten sorgt jede Teilnahme noch immer für Gänsehaut. Manuel Lettenbichler und Michael Walkner über das „Phänomen Erzberg“.
Jeder Enduro-Fahrer will es gewinnen: das legendäre Erzbergrodeo. „Es ist das wichtigste Rennen der Saison für uns“, weiß Manuel Lettenbichler. Der bayrische KTM-Werksfahrer durfte die Trophäe für den Sieg – ein aus dem Berg gehauenes Stück Felsen – zuletzt zweimal in Folge in die Höhe stemmen.
Jeder ist aufgeregt, wenn er hierherkommt. Du weißt nie, was das Rennen bringt.
Titelverteidiger Manuel Lettenbichler (KTM)
Doch jeder Zielankunft geht eine unglaubliche Tortur über die härteste Offroad-Strecke der Welt voraus. Zwei Stunden und 31 Minuten brauchte Lettenbichler im Vorjahr für seine Siegesfahrt. Nach vier Stunden ist für alle Fahrer Schluss, nur wer es bis dahin ins Ziel geschafft hat, darf sich als Bezwinger des Erzbergs sehen. Im Vorjahr war diese Ehre nur 17 von 500 Startern gegönnt. Zur Routine wird das Erzbergrodeo nie. „Jeder ist aufgeregt, wenn er hierher kommt. Du weißt nie, was das Rennen bringt“, weiß Lettenbichler.
Gänsehaut-Momente
Österreichs Hoffnung Michael Walkner ordnete heuer dem Rodeo alles unter, verzichtete deshalb auf einige Rennen der Hard-Enduro-Weltmeisterschaft. „Ich habe heuer speziell auf diese Veranstaltung hin trainiert, war drei- bis viermal zur Vorbereitung hier“, sagte der Salzburger zur „Krone“. „Aber wenn du zum Rennen in dieses Tal reinfährst, den gigantischen Berg siehst, dann steigt dir sofort eine Gänsehaut auf.“
Freitag, 31. Mai
09.00 Iron Road Prolog (1. Lauf)
16.30 Trial Xtreme Challenge (Qualifikation)
19.00 Sturm auf Eisenerz (Fahrerparade)
Samstag, 1. Juni
09.00 Iron Road Prolog (2. Lauf)
10.00 Trial Xtreme Challenge (Qualifikation)
20.00 Trial Xtreme Challenge (Superfinale)
Sonntag, 2. Juni
10.30 Vorstart & Fahrerparade
13.00 Start des Erzbergrodeo
17.00 Siegerehrung
Abverlangt wird den Fahrern bereits im 15 Kilometer langen Prolog, der am Freitag und Samstag als Qualifikation dient, viel, um das Starterfeld von über 1300 Teilnehmern auf 500 zu dezimieren. „Heuer wird der Prolog noch wichtiger, weil wegen der neuen Streckenführung eine gute Startposition notwendig ist, um vorne mitzufahren“, weiß Walkner. Denn sobald das Gelände richtig unwirtlich wird, stellen gestrandete Motorräder von Konkurrenten nur zusätzliche Hindernisse im Kampf gegen den Berg dar.
Es wird eifrig geschraubt
Das Rennformat mit Prolog und Hauptrennen zwingt die Teams auch zum Werkzeug zu greifen. Denn die Motorräder müssen für die Qualifikation völlig anders abgestimmt werden. Auf dem schnellen Prolog-Kurs kratzen die besten Fahrer an einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h! Während am Sonntag teilweise nur noch in Schrittgeschwindigkeit über Stock und Stein gerollt wird.
Klar ist für alle Starter aber, dass das Erzbergrodeo auch 29 Jahre nach der Erstaustragung einzigartig ist. „Was hier geschaffen wurde, ist cool und wild. Dadurch wurde unser Sport größer“, schwärmt Lettenbichler.
Die Veranstaltung ist sogar populärer als die Sportart selbst. Lettenbichler: „Wenn du irgendwo auf der Welt erzählst, dass du Hard-Enduro-Fahrer bist, können die meisten damit nichts anfangen. Wenn du aber sagst, dass du bei ’diesem verrückten Rennen in Österreich’ antrittst, kennen sich viele sofort aus, was du beruflich machst.“
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