Auch in Urlaubsländern
WHO alarmiert: Dengue breitet sich rasant aus
Bereits jetzt gibt es um 70 Prozent mehr Fälle von Dengue-Fieber als im gesamten Vorjahr, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Besonders vor dem anstehenden Sommer-Urlaub gilt Vorsicht, auch in beliebten Urlaubsländern der Österreicher breitet sich die Krankheit verstärkt aus. Möglich macht das die zunehmende Verbreitung der Asiatischen Tigermücke – die sich nach und nach auch bei uns ansiedelt.
Die Zahl der Infektionen steige schon seit fünf Jahren, aber seit Anfang 2024 sei die Lage auf den amerikanischen Kontinenten besonders besorgniserregend, berichtete die WHO am Donnerstag in Genf. Bis April seien von dort mehr als sieben Millionen Fälle gemeldet worden, deutlich mehr als die 4,5 Millionen Fälle im gesamten Jahr 2023.
Dengue ist eine virale Krankheit, die in tropischen und subtropischen Klimazonen von Stechmücken übertragen wird und lebensgefährlich sein kann. Sie kann von der Asiatischen Tigermücke übertragen werden, die sich nicht nur in Südeuropa breitmacht, sondern auch in Österreich vermehrt vorkommt.
Südeuropa „ideales Umfeld für die Verbreitung“
Vor allem in beliebten Urlaubsländern, wie Kroatien, Portugal, Spanien, Frankreich und Italien kommt es immer wieder zu Dengue-Ausbrüchen, wie die WHO informiert. Im vergangenen Jahr wurden in Italien 82 Fälle gemeldet, und damit die meisten in ganz Europa.
Dengue, eine globale Bedrohung
Viele Menschen zeigen nach einer Ansteckung keine Symptome oder nur niedriges Fieber. In schweren Fällen kann es aber zu starken Blutungen und Organschäden kommen. „Angesichts des derzeitigen Ausmaßes der Dengue-Ausbrüche, des potenziellen Risikos einer weiteren internationalen Ausbreitung und der Komplexität der Faktoren, die sich auf die Übertragung auswirken, wird das Gesamtrisiko auf globaler Ebene nach wie vor als hoch eingestuft“, teilte die WHO mit. Dengue sei weiterhin eine globale Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.
„Die Situation in Südeuropa ist durchaus besorgniserregend“, erklärt Marcel Conrad vom Krisenfrühwarndienst A3M gegenüber dem Tourismusportal fvw.de. „Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichender Virusträger in der Bevölkerung und geeigneter klimatischer Bedingungen schafft ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Dengue-Fieber.“
Bereits Tausende Tote dieses Jahr
Insgesamt hat es laut WHO im heurigen Jahr bis Ende April schon Fälle in 90 Ländern gegeben. 7,6 Millionen seien gemeldet worden, 3,4 Millionen davon bestätigt. In mehr als 16.000 Fällen seien die Menschen schwer erkrankt, 3000 seien gestorben.
Viele Länder hätten aber nicht die Kapazität zu einer umfassenden Überwachung, deshalb geht die WHO davon aus, dass es in Wirklichkeit noch deutlich mehr Fälle gibt. Das Eindämmen sei wichtig, weil sich die Krankheit sonst auch in Ländern ausbreiten könne, in denen sie bisher kaum vorkommt.
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