Grausam zugerichtet
Pakistanerin tötete Tochter mit Säure: “War ihr Schicksal”
Die Mutter begründete ihre Tat damit, dass sie ihre Tochter Anusha zusammen mit einem Buben gesehen habe. Vor dem Säureangriff habe das Mädchen demnach noch um Gnade gebettelt. "Sie sagte, 'Ich habe es nicht mit Absicht getan, ich werde es nicht mehr tun'", so die Frau.
"Hat die Familie entehrt"
Anushas Vater Mohammed Zafar, der ebenfalls an der Tat am Montag vergangener Woche beteiligt war, sagte der BBC aus seiner Gefängniszelle, seine Frau und er hätten das Mädchen vorher gewarnt, sich nach Buben umzuschauen. Sie seien der Überzeugung gewesen, dass die Tochter die "Familie entehrt" habe.
Bei dem Säureangriff hatte Anusha Verätzungen an fast 70 Prozent ihres Körpers erlitten. Die Eltern warteten zwei Tage, bis sie das schrecklich zugerichtete Mädchen ins Krankenhaus brachten. Dort sei es laut den Behörden in "sehr kritischem Zustand" angekommen. Anusha starb kurz nach ihrer Einlieferung.
Ehrenmorde gang und gäbe
Sogenannte Ehrenmorde sind im streng muslimischen Pakistan keine Seltenheit. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden vergangenes Jahr fast 1.000 Frauen ermordet, weil sie nach Ansicht ihrer Angehörigen Schande über die Familie gebracht hatten. Unter den Opfern waren auch rund 100 Minderjährige. In 89 Prozent der Fälle wurden die beschuldigten Täter von Gerichten anschließend freigesprochen.
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