Schönste Wanderrouten

Ursprüngliche Vielfalt im Montafoner „Vergalden“

Vorarlberg
31.05.2024 12:25

Nur wenige Wege führen ins „Vergalden“. Das Gebirgstal ist nur teilweise erschlossen und mit seinen steilen Hängen ein optimaler Lebensraum für die Tiere der Alpenwelt. 

In den zahlreich vertretenen Pflanzenarten: „Blaue Glockenblumen wechseln mit roten und weißen Knabenkräutern, gelbe und orangerote Habichtskräuter mit den Haarbüscheln der Alpenanemone. Arnika, Ferkelkraut, Frauenmantel, gelbblühendes Fingerkraut und die leuchtend roten Blüten der hängefrüchtigen Alpenrose vervollständigen das Bild.“

Die steilen Talflanken des Vergaldatals werden im Winter von Lawinen gefegt, weshalb kein Hochwald aufkommt. Stattdessen gedeihen Grünerlengebüsch sowie Zwergstrauchheiden, die einen optimalen Lebensraum für Birkhuhn und andere Gebirgsvögel schaffen.

Daten und Fakten

Typ: gemütliche Wanderung
Dauer: rund zweieinhalb Stunden
Anstieg: gut 400 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Parkplatz Schafbergbahn, Gargellen
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung,Sonnenschutz, Tagesrucksack mit Getränk, Snack und Fernglas
Einkehrmöglichkeit: bei der Alpe Vergalda ab etwa Mitte Juni (witterungsabhängig), weitere Möglichkeiten gibt es in Gargellen
Anmerkung: auf den markierten Wegen bleiben, Hunde müssen wegen der anderen Tiere an der Leine geführt werden
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 670 ab Bahnhof Schurns

Die Tier- und Pflanzenwelt nicht stören
Von der Ortschaft Gargellen führt ein Wander- und Güterweg bis zur Alpe Vergalda. Diese zählte früher zu den größten Kuhalpen der Region und ist in den Sommermonaten nach wie vor bewirtschaftet. Wer eine Wanderung ins Vergaldatal unternimmt, ist angehalten auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben, um Tier- und Pflanzenwelt so wenig wie möglich zu stören. Es lohnt sich, das Fernglas einzupacken, da die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich an den Berghängen der ein oder andere tierische Talbewohner beobachten lässt.

Der Weg führt an einer der typischen Maisäßhütten vorbei. (Bild: Rubina Bergauer)
Der Weg führt an einer der typischen Maisäßhütten vorbei.

Vom Parkplatz bei der Schafbergbahn geht es zunächst ein Stück der Straße entlang und durch den Ortsteil Vergalda. Dort folgt man der Beschilderung über einen Wiesenweg bis zum Taleingang. Der Wanderweg entlang des Vergaldabachs ist stellenweise noch durch Lawinenschuttkegel unpassierbar, weshalb man dem Güterweg, der parallel einige Meter oberhalb des Wildbachs verläuft, folgt. So werden im sanft verlaufenden Anstieg bis zur Alpe gut 400 Höhenmeter zurückgelegt.

Tierkunde

Der Himmelblaue Blattkäfer gehört zur Familie der Blattkäfer und wird zwischen 6,5 und 9 Millimeter lang. Die Deckflügel sind variabel gefärbt und glänzen meist metallisch. Das Farbspektrum reicht von Blau, Blauviolett, Blauschwarz bis Kupfergrün. Die Fühler und Beine haben die gleiche Farbe wie der Körper. Der Himmelblaue Blattkäfer ist in Mittel- und Südeuropa beheimatet. Die Art entwickelt sich an Minzearten und besiedelt feuchte Bergwiesen, Bachufer sowie Waldränder und ist im Berg- beziehungsweise Bergvorland anzutreffen.

Himmelblauer Blattkäfer (Bild: Rubina Bergauer)
Himmelblauer Blattkäfer

Der letzte Abschnitt der Route bis zu den Alpgebäuden ist teilweise noch schneebedeckt. So ist es wenig verwunderlich, dass auf den aperen, durchfeuchteten Stellen noch scharenweise Frühlings-Krokusse sprießen. Diese Pflanzen gehören zur Familie der Schwertliliengewächse und blühen stellenweise bereits im Spätwinter.

In den Niederungen haben diese Frühjahresboten ihre Blütezeit bereits hinter sich, im Hochgebirgstal ist diese aufgrund der Schneelage um einige Wochen nach hinten verschoben und so entdeckt man entlang des Weges sowohl noch Krokusse als auch Gelbsterne (siehe Factbox).

Pflanzenkunde

Gelbstern-Arten sind kleine oder ziemlich kleine, ausdauernde krautige Pflanzen und gehören zu den Liliengewächsen. Die Laubblätter sind linealisch bis lanzetttlich und eher flach. Die Blüten sind meist goldgelb bis gelb-grün gefärbt, nur selten besitzen sie eine andere Farbe. Bestäuber sind kleine Fliegen, Käfer und Bienen. Während der Sommermonate ruht dieser Frühblüher als Zwiebel in der Erde und ist daher nicht sichtbar. Der Wald-Gelbstern kommt in Laubwäldern, Auwäldern, Gebüschen, an Bachrändern und in Wiesen vor. Er wächst auf feuchten, nährstoffreichen Mullböden, besonders über Kalk und bis hinauf zur montanen Höhenstufe.

Wald-Gelbstern (Bild: Rubina Bergauer)
Wald-Gelbstern

Eigene Erzeugnisse wie „Montafoner Sura Kees“
Die Alpe Vergalda liegt auf gut 1800 Meter Seehöhe. Milchkühe, Jungvieh und Schweine verbringen dort je nach Witterung von Mitte Juni bis Anfang September die Sommerfrische. Während der Sommermonate ist die Alpe auch eine beliebte Einkehrmöglichkeit für Wanderer. Erzeugt werden Montafoner Sura Kees, Alpbutter und Schnittkäse.

Derzeit wirkt das Gebiet jedoch noch recht abgeschieden. Retour nach Gragellen geht es über dieselbe Strecke. Zurück am Eingang des Vergaldatales befindet sich direkt am Bach eine idyllische Sitzmöglichkeit, um noch eine letzte Pause einzulegen.

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