Details zu NÖ-Drama

Pick-up flog 100 Meter weit: Vier Arbeiter tot

Niederösterreich
31.05.2024 13:17

Horrorcrash in NÖ: Ein Pick-up mit schwedischem Kennzeichen und sechs Insassen (allesamt Bauarbeiter mit ausländischer Herkunft) war ungebremst über einen Kreisverkehr gerast. Das Auto wurde in die Luft katapultiert und flog 100 Meter weit. Vier Männer starben. Die „Krone“ hat die ersten Details.

Eine lange Gerade, stark überhöhte Geschwindigkeit, ein Kreisverkehr als Abschussrampe: Dieser explosive Mix wurde jetzt sechs Männern im Bezirk Neunkirchen zum tragischen Verhängnis. Der Horrorcrash mit vier Todesopfern und vorerst zwei Schwerverletzten hielt Donnerstagabend, wie berichtet, die Rettungskräfte im Bezirk Neunkirchen in Atem.

Sechs Bauarbeiter
Das Fahrzeug mit sechs Insassen – bei den Männern handelt es sich um Bauarbeiter aus Schweden und Lettland im Alter zwischen 27 und 34 Jahren – raste gegen 21.30 Uhr mit hoher Geschwindigkeit die Neunkirchner Allee entlang, als scheinbar wie aus dem Nichts der Kreisverkehr auftauchte. Wie durch ein Katapult wurde das Fahrzeug in die Luft geschleudert, überschlug sich mehrmals und kam erst rund 100 Meter weiter in einem Waldstück auf dem Dach zum Liegen. Ein nachkommender Autolenker setzte den Notruf ab.

Der Ort des tödlichen Unfalldramas am Tag danach: Der Kreisverkehr wirkte wie ein Katapult und schleuderte den Pkw rund 100 Meter durch die Luft. (Bild: Helmut Horvath)
Der Ort des tödlichen Unfalldramas am Tag danach: Der Kreisverkehr wirkte wie ein Katapult und schleuderte den Pkw rund 100 Meter durch die Luft.
Das Unfallwrack wurde sichergestellt und wird nun untersucht. (Bild: APA/EINSATZDOKU/LECHNER)
Das Unfallwrack wurde sichergestellt und wird nun untersucht.
Die Unfallstelle am Freitag (Bild: Helmut Horvath)
Die Unfallstelle am Freitag

„Überall Trümmer“
Ein Großaufgebot an Polizei, Rettung und Feuerwehr wurde zum Unfallort an der B17 im Raum St. Egyden am Steinfeld im Bezirk Neunkirchen alarmiert. Bei Eintreffen am Unfallort bot sich den Rettern ein Bild des Grauens: „Neben den Verletzten lagen überall auch Trümmer vom Fahrzeug herum“, schildert ein Helfer.

Fünf der sechs Insassen wurden bei dem Überschlag aus dem Wagen geschleudert. Ein weiterer soll im Fahrzeug eingeklemmt worden sein. „Es wurde umgehend mit Sofortrettungsmaßnahmen begonnen. Trotz aller Bemühungen verstarben vier Männer noch an der Unfallstelle, zwei wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht – ein 29-Jähriger ins Landesklinikum Wiener Neustadt, ein 34-Jähriger per Heli ins Uniklinikum Graz.“

„Bei den Opfern handelt es sich um Bauarbeiter – ein 33-jähriger schwedischer Staatsbürger und drei lettische Staatsangehörige im Alter von 27, 30 und 34 Jahren“, erklärt Polizeisprecher Johann Baumschlager auf „Krone“-Nachfrage. Bislang sei nicht geklärt, wer das Unfallfahrzeug zum Zeitpunkt des Unfalles gelenkt hat. Zur Lenkerbestimmung wurden die Kleidungen der Unfallopfer sowie das Wrack zwecks kriminalpolizeilicher Untersuchung sichergestellt. Die Ermittlungen laufen.

Derart dramatische Unfälle selten
„Ein derart dramatischer Unfall ist an dieser Stelle sehr selten“, meint ein Polizist. Die Kreuzung sei von der Behörde extra vor vielen Jahren entschärft worden. Der Unfalllenker dürfte mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein, als ihn der Kreisverkehr ungebremst „überraschte“. Der Schrecken des Horrorcrashs stand vielen noch lange ins Gesicht geschrieben – als einer der dramatischsten Einsätze in den vergangenen Jahrzehnten.

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