Matthias Lechthaler hat sich mit einem eigenen Café einen Traum erfüllt. Seit April führt er das „Unterberger“ in Feldkirch.
Ein schneller Espresso am Morgen, Freunde treffen oder ein gemütliches Feierabendbier – für viele Menschen ist ihr Stammcafé das verlängerte Wohnzimmer. Einen Ort der Begegnung will auch Neo-Gastronom Matthias Lechthaler mit dem Café Unterberger in Feldkirch schaffen.
Nach einem tragischen Trauerfall stand das beliebte Innenstadtlokal leer. Doch bereits nach kurzer Zeit fand sich ein neuer Pächter, der nach dazu dem ursprünglichen Konzept als „Espresso-Bar“ treu bleiben wird. Matthias Lechthaler aus Gantschier ist die Gastronomie nicht fremd. Bisher war er beruflich aber mehr auf der betriebswirtschaftlichen Seite zuhause. „Aber meine Eltern hatten einen Gastronomiebetrieb und ich hatte immer Berührungspunkte mit der Branche.“ Im Café Unterberger kann er seine Vorstellung eines kleinen Lokals umsetzen – mit persönlicher Note. Und die scheint gut anzukommen: „Die Gäste haben uns mit offenen Armen empfangen“, schwärmt er.
Atmosphäre und gute Gespräche
Gerade die Nähe zu den Gästen reizt den 47-Jährigen: „Man trifft interessante Menschen aus sämtlichen Bereichen abseits der Alltagshektik.“ Und so sind es nicht zuletzt die guten Gespräche in angenehmer Atmosphäre, welche die Leute ins „Unterberger“ locken: Es gibt am Abend keine laute Discomusik, dafür aber ein ausgesuchtes Glas Wein oder einen edlen Prosecco. Dass Lechthaler eine Leidenschaft für feine Tropfen pflegt, fügt sich also perfekt ins Gesamtkonzept.
Wir haben einige Stammgäste, die mehrmals am Tag zu uns kommen – wir sind wie ein verlängertes Wohnzimmer.
Matthias Lechthaler
Die Hauptrolle in einer Espresso-Bar spielt jedoch der Kaffee. „Es war ein langer Weg, bis wir den richtigen Partner gefunden haben“, berichtet der Neo-Gastronom. Statt großer Marken findet man nun perfekt abgestimmte Bohnen aus dem Röstwerk in Dornbirn. „Ich bin heilfroh, dass der Espresso bei meinen kritischen Stammgästen Anklang findet“, scherzt Matthias erleichtert.
Ein wertschätzender Umgang ist wichtig
Während andernorts Lokale schließen und Gastronomen über Personalmangel klagen, gibt es also immer noch Menschen wie Lechthaler, die in der Gastronomie ihre Berufung finden. „Ich bin optimistisch. Wenn einem etwas gefällt und man sich bemüht, kommt auch der Erfolg.“ Trotz dieser positiven Einstellung hat der Jungwirt ebenfalls mit den gegenwärtigen Herausforderungen der Branche zu kämpfen. So haben etwa auch seine Gäste ein ganz genaues Auge darauf, was ein Espresso oder ein Achtel Weißwein kosten. „Die Gastronomie wird gerne als Inflationstreiber dargestellt, tatsächlich aber sind wir gezwungen, auf die Preisentwicklungen der Lieferanten zu reagieren.“ Zudem seien die Nachwehen der Pandemie nach wie vor zu spüren: „Man geht nicht mehr so häufig aus und bleibt lieber im privaten Raum.“
Immerhin: Im Gegensatz zu vielen Kollegen lief bei ihm die Mitarbeitersuche reibungslos: „Ich hatte Glück und konnte in kurzer Zeit ein tolles Team zusammenstellen!“ Der Montafoner glaubt, dass in der Gastro der Personalmangel teils auch hausgemacht ist: „Wertschätzung und ein Umgang auf Augenhöhe sind sehr wichtig. Das wird leider nicht immer gelebt.“ Lechthaler zeigt vor, wie es funktionieren kann: Er versucht, mit festen Dienstplänen auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einzugehen und gibt auch gerne einmal Verantwortung ab: „Gerade junge Menschen kann man super motivieren, indem man ihnen Vertrauen schenkt.“
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