Neues Gesetz

Bauern protestieren: „Wir arbeiten mit der Natur!“

Burgenland
31.05.2024 19:00

Laut Renaturierungsgesetz muss die Landschaft wiederhergestellt werden wie vor 50 Jahren. Die Bauern protestieren und zeigen auf, was sie jetzt besser machen als damals.

Die EU bereitet mit der Renaturierungsverordnung den Landwirten einiges an Kopfzerbrechen. „Zurzeit wird nur über Verschlechterungen unserer Natur, besonders durch die Landwirtschaft berichtet“, so Landwirtschaftskammer-Vizpräsident Werner Falb-Meixner.

Im eigenen Interesse entwickelt
„Es wird ein ,Zurück zur Natur vor 50 Jahren‘ gefordert. Aber es hat auch viel Positives gegeben, die Landwirtschaft hat sich schon im eigenen Interesse weiterentwickelt.“

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Landwirte werden als Buh-Männer der Nation hingestellt. Das sind wir aber nicht. Wir arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie!

Landwirtschaftskammer Vizepräsident Werner Falb-Meixner


Er erzählt, dass vor 50 Jahren im Gebiet der Parndorfer Platte und des Heidebodens, was in etwa einem Drittel des Bezirks Neusiedl am See entspricht, hauptsächlich Getreide und Mais angebaut wurden. „Nach der Ernte Mitte Juli wurden die Flächen bearbeitet und blieben unbewachsen der Sonne und dem Wind ausgesetzt, bis frühestens Ende September wieder gesät wurde“, so Falb-Meixner.

Gebiet als Wüste
„Das war eine Wüste“, formuliert er es überspitzt. Heute sähe das alles anders aus. Durch das Österreichische Programm für eine Umweltorientierte Landwirtschaft werde eine sofortige Zwischenbegrünung gefördert. Das decke den Boden ab und verhindere Nährstoffverluste. „Das machen unsere Landwirte nahezu flächendeckend“, erklärt der Politiker.

Außerdem werden neue interessante Kulturen wie Sojabohne, Erbsen oder Sonnenblumen etabliert, die die Fruchtfolge auflockern.

Vorzeigeprojekt zum Schutze der Großtrappen
Aber auch im tierischen Bereich gibt es Erfolgsmeldungen. Im Gebiet der Parndorfer Platte, wo die Großtrappe zuhause ist, wurden mehr als 900 Hektar Schutzfläche für das seltene Tier geschaffen. Dadurch ist es gelungen die Population von weniger als 90 Tieren auf mittlerweile über 600 Individuen zu steigern „Wir sprechen hier von einem der erfolgreichsten Naturschutzprojekte Österreichs“, ist Falb-Meixner, der selbst aktiver Trappenschützer ist, stolz.

Auch Brachen fördern den Artenreichtum. (Bild: Charlotte Titz)
Auch Brachen fördern den Artenreichtum.

Agrarsektor als Sündenbock
Weiters habe sich der Anteil an Bioflächen signifikant erhöht. Pama hat beispielsweise nahezu nur mehr Bio-Bewirtschafter, in Zurndorf sind es 50 Prozent. „Ich habe den Eindruck, dass der Agrarsektor als Sündenbock herhalten muss, um eigene Verfehlungen an der Natur zu verdecken. Es ist populistisch und plakativ zu sagen ,Wir müssen 50 Jahre zurück‘“, ärgert sich Falb-Meixner.

Er hebt auch hervor, dass der Anteil an Bauern in den vergangenen 100 Jahren ohnehin bedenklich geschrumpft sei. „Ein zurück zur Natur unterstütze ich“, meint er. „Aber nicht unter dem Deckmantel, dass nur die Bauern die Buh-Männer sind. Wir leisten gute Arbeit für die Bevölkerung. Schade, dass das nicht ausreichend anerkannt wird.“

Wasserstoff in Zurndorf
Ebenfalls ein Dorn im Auge ist ihm das Projekt zur Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse im Gemeindegebiet von Zurndorf. „Damit gräbt man uns buchstäblich das Wasser ab“, so Falb-Meixner. Dazu soll es kommende Woche weitere Informationen geben.

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