Der Erbstreit um eine Werfenwenger Alm erreicht eine neue Stufe. Die Behördenentscheidungen wurden bereits von Gerichten hinterfragt, Akten zu den Verfahren beim Land wurden vernichtet. Nun soll die Politik reagieren und erklären, wie das alles passieren konnte...
Der Erbstreit um die Mayrhofalm von Familie Seidl in Werfenweng ist auf der nächsten Stufe angelangt. Die Politik ist involviert. Entscheidungen der Agrarbehörde und der Grundverkehrskommission seit den 1990er Jahren haben dazu geführt, dass seit Jahren Gerichte die Eigentümerfrage der Alm klären.
Derzeitiger Stand: Die Mayrhofalm, auf der Peter Seidl mit seiner Familie einen Ausschank betrieb, gehört nicht mehr ihm. Sein Bruder, der den Bauernhof von den Eltern bekommen hatte, hat auch auf die Alm das Anrecht - die „Krone“ berichtete.
Akten wurden vernichtet
Die Behörden beim Land hätten Peter Seidl die Alm wohl niemals zusprechen dürfen. Landtagsabgeordneter Simon Heilig-Hofbauer (Grüne) will in dieser Sache nun mit einer dringlichen Anfrage von der Landesregierung Antworten. „Behördenfehler von damals kommen den Betroffenen heute teuer zu stehen“, so der Grünen-Politiker.
Auch eine Amtshaftung der Behörde stehe im Raum. Eine wesentliche Rolle könnte noch spielen, dass Akten zur Hof-Übergabe von 1995 vernichtet wurden. Eine Rekonstruktion der Entscheidungen ist wohl nicht mehr ohne Weiteres möglich.
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