Frauen-EM-Quali

Österreich kam gegen Island nicht über 1:1 hinaus!

Fußball International
31.05.2024 20:05

Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam ist dem direkten Ticket für die EM 2025 in der Schweiz keinen entscheidenden Schritt nähergekommen! Die Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann trennte sich am Freitag in der Innviertel Arena in Ried von Island mit 1:1 und liegt damit zur Quali-Halbzeit weiter nur aufgrund eines mehr geschossenen Tores vor dem punktgleichen Rivalen auf Rang 2 der Gruppe A4. Am Dienstag (21.30 Uhr) kommt es in Reykjavik zum „Rückspiel“. 

Vor 3788 Zuschauern sorgte ÖFB-Kapitän Sarah Puntigam mit einem verwandelten Elfmeter (26.) für die Führung. Die 31-jährige Steirerin, die mit 145 Einsätzen Rekord-Teamspielerin ist, traf zum 21. Mal im ÖFB-Dress und zum zweiten Mal in der laufenden Quali. Aufgrund eines sehr strittigen Elfmeters wurde es aber nichts aus dem zweiten ÖFB-Sieg im zweiten Pflichtspiel-Duell mit Island nach dem 3:0 bei der EM 2017 in den Niederlanden. Glodis Viggosdottir (76.) traf ebenfalls sicher via Strafstoß, nachdem zuvor Marina Georgieva mit angelegtem Arm am Ellbogen angeschossen worden war.

(Bild: APA Pool/APA/EXPA/UWE WINTER)
(Bild: APA Pool/APA/EXPA/UWE WINTER)

Ehrung von Nicole Billa für ihren 100. Einsatz in Polen
Fuhrmann verzichtete erwartungsgemäß auf personelle Überraschungen. Sarah Zadrazil rückte nach ihrer Verletzungspause gegen Polen zurück ins Mittelfeld und verdrängte Celina Degen auf die Bank, ansonsten gab es im Vergleich zum 3:1 in Gdynia keine Änderungen. Nach einer nachträglichen Ehrung von Nicole Billa für ihren 100. Einsatz in Polen durch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel sorgten die Gastgeberinnen gleich für ein Highlight. Bei einem Fallrückzieher von Lilli Purtscheller fehlte nicht viel (6.), genauso wie später bei einem gut angetragenen Schuss von Marie-Therese Höbinger (22.). Island wurde unmittelbar danach durch Dilja Yr Zomers erstmals gefährlich, diese traf aber den Ball nicht richtig (23.).

Aus erhofftem „Riesenschritt“ wurde vorerst nichts
Auf der anderen Seite konnte Purtscheller bei einem Tempodribbling im Strafraum von Alexandra Johannsdottir nur mit einem Foul gestoppt werden und Puntigam verwandelte den Strafstoß souverän. Beinahe wäre der Legionärin von Houston Dash ein Doppelpack gelungen, sie rollte den Ball nach schöner Kombination über Eileen Campbell und Höbinger aus guter Position nur aufs Tor (34.). Ein 2:0 wäre nicht leistungsgerecht gewesen, eher ein 1:1. Die ÖFB-Abwehr kam einige Male ins Wanken und hatte auch das nötige Glück. Sandra Jessen (29.), die mit einem weiten Ball ideal bediente pfeilschnelle Sveindis Jonsdottir (38.) und Hildur Antonsdottir (43.) ließen Topchancen aus.

(Bild: APA Pool/APA/EXPA/UWE WINTER)
(Bild: APA Pool/APA/EXPA/UWE WINTER)

Nach Wiederbeginn köpfelte Barbara Dunst drüber (53.), sonst erarbeiteten sich die Isländerinnen ein klares Übergewicht und waren immer wieder, zum Teil nur im Ansatz, gefährlich. Wie etwa Zomers (73.). Kurze Zeit später rückte Schiedsrichterin Lina Lehtovaara in den Mittelpunkt und die Isländerinnen nahmen das „Geschenk“ dankbar an. In der Nachspielzeit hielt Manuela Zinsberger mit einer Glanzparade bei einem Kristinsdottir-Abschluss den ÖFB-Punkt fest (93.). Aus dem erhofften „Riesenschritt“ von Österreich in Richtung EM-Ticket wurde damit vorerst nichts. Es bleibt bei einer Pattstellung mit ganz leichtem ÖFB-Vorteil. An der Tabellenspitze zog der makellose Leader Deutschland (9) mit einem 4:1-Erfolg nach 0:1-Rückstand in Rostock gegen das punktlose Schlusslicht Polen davon. Österreich und Island halten bei je vier Zählern.

Das Ergebnis:
Österreich – Island 1:1 (1:0)
Ried, Innviertel Arena, 3788 Zuschauer, SR Lehtovaara (FIN)

Tore: 1:0 (26.) Puntigam (Elfmeter), 1:1 (76.) Viggosdottir (Elfmeter)

Gelbe Karte Österreich: Hanshaw

Österreich: Zinsberger – Schiechtl (82. Wienroither), Georgieva, Kirchberger, Hanshaw – Zadrazil, Puntigam (82. Degen) – Purtscheller, Höbinger (76. Feiersinger), Dunst (82. Hickelsberger-Füller) – Campbell (64. Pinther)
Island: Birkisdottir – G. Arnadottir, Viggosdottir, Sigurdardottir, Arnardottir – Johannsdottir, Antonsdottir – Zomers (85. Kristinsdottir), Vilhjalmsdottir, Jessen (58. Eiriksdottir) – Jonsdottir

Die Stimmen:

Irene Fuhrmann (ÖFB-Teamchefin):
 „Es war ein erarbeiteter Punkt, grundsätzlich war es schon ein Duell auf Augenhöhe. Wir waren absolut nicht am Leistungslimit und die Isländerinnen haben ihre Stärken komplett ausgespielt. Wir haben zu Beginn nervös gewirkt und zweite Hälfte haben wir das Fußballspielen eingestellt. Wir waren doch gefährlicher die letzten Spiele als heute, beim letzten Pass war die Qualität nicht so gegeben. Es überwiegt klar erst einmal die Enttäuschung, wenn man den Elfmeter sieht, wie er gegeben wurde. Dennoch ist es einfach auch so, dass wir immer noch im Soll sind und noch immer alles möglich ist.“

Sarah Puntigam (ÖFB-Kapitänin): „Es fühlt sich an wie zwei verlorene Punkte, weil wir in Führung waren und gefühlt das Spiel in der zweiten Hälfte aus der Hand gegeben haben. Das können wir sicher besser machen, das ärgert einen natürlich. In der ersten Hälfte haben wir das Spiel kontrolliert und waren die bessere Mannschaft. Es ist wie es ist, wir sind weiter voll im Soll.“

Marina Georgieva (ÖFB-Verteidigerin): „Meiner Meinung nach war es kein Elfmeter, weil ich die Hand bewusst am Körper angelegt habe, ich glaube, angelegter kann ich sie gar nicht haben. Ich wüsste nicht, wohin mit der Hand, damit es kein Elfmeter ist. Man muss ihn nicht geben, kann ihn wahrscheinlich irgendwie geben, aber ich bin keine ausgebildete Schiedsrichterin, kann nur sagen, was mein Gefühl ist.“

Glodis Viggosdottir (Island-Torschützin): „In der ersten Hälfte waren sie in Teilen ein bisschen besser, in der zweiten Hälfte waren wir viel besser. Grundsätzlich sind wir auf demselben Level, der mit der besseren Tagesverfassung, wird solche Spiele gewinnen. Es war ziemlich ausgeglichen, wir haben uns die besseren Chancen erarbeitet, deshalb sind wir auch ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben.“

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(Bild: KMM)



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