OÖ: Schüler gewarnt

Nach Eklat: Jäger sollen Kindern Werte vermitteln

Oberösterreich
01.06.2024 09:30

Nach dem Eklat in einer Volksschule in Ohlsdorf, wo die Direktorin Material der radikalen Tierschutzorganisation PETA verteilen ließ, ist man jetzt um Beruhigung bemüht: Ein Jäger soll den Kindern Wald und Natur näherbringen, auch auf die Arbeit der Landwirtschaft soll im Unterricht ein Fokus gelegt werden. 

Die Aktion der Volksschuldirektorin von Ohlsdorf, die an Kinder Material radikaler Tierschützer aus Deutschland verteilen ließ – sie sorgt auch Tage später noch für heftige Empörung und Reaktionen. Die Flyer der Organisation PETA waren voll von Häme und Kritik an Jägern und Landwirten. Weshalb sich neben der Jägerschaft (die „Krone“ berichtete) auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) zu Wort gemeldet hat.

Minister: „Solche Positionen haben an Schulen nichts verloren“
Zur „Krone“ sagt er: „Eines ist klar: Wenn man unsere Bauern und Jäger nicht arbeiten lässt, dann müssen Lebensmittel zu schlechteren Standards importiert werden. Statt Anfeindungen braucht es wieder mehr Sachverstand und Dialog auf Augenhöhe. Solche einseitigen, extremen Positionen haben an Schulen nichts verloren.“

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Statt Anfeindungen braucht es wieder mehr Sachverstand und Dialog auf Augenhöhe. Solche einseitigen, extremen Positionen haben an Schulen nichts verloren.

(Bild: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel)

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, ÖVP

Totschnig weiter: „Wir sollten die unermüdliche Arbeit unserer heimischen Bäuerinnen und Bauern nicht nur am Weltbauerntag gebührend wertschätzen. 365 Tage im Jahr versorgen uns die Bäuerinnen und Bauern mit hochqualitativen Lebensmitteln. Ihre Fähigkeit, Tradition mit Innovation zu verbinden, neue Wege zu gehen und dabei die Versorgung zu sichern, ist von unschätzbarem Wert!“

„Milch – das traurige Leben von Kühen und ihren Kindern“
Schüler und Kindergartenkinder, die im Herbst mit der Schule beginnen, bekamen Botschaften mit nach Hause, die mehr als umstritten sind. Jäger werden als Mörder hingestellt, durch deren Waffen „jährlich auch viele Menschen verwundet und sogar getötet werden“. Weiter heißt es: „Milch – das traurige Leben von Kühen und ihren Kindern“.

Diskutiert wird der Vorfall in Ohlsdorf auch im „Krone“-Forum. So meint ein Leser: „Politische Ansichten, Werbung und sonstige Broschüren von zweifelhaften Vereinen haben in Schulen absolut nichts verloren.“ Oder: „Wichtiger wäre es, dass den Kindern richtiges Verhalten auf Almwiesen und in Wäldern beigebracht würde, dass der Müll von Berg und Wald in einer Mülltonne und nicht am Waldboden landet.“

Die Schuldirektorin entschuldigte sich mit diesen sehr persönlichen Zeilen.  (Bild: Krone KREATIV)
Die Schuldirektorin entschuldigte sich mit diesen sehr persönlichen Zeilen. 

Direktorin entschuldigte sich in einem persönlichen Brief
Gelegenheit dazu wird es vielleicht bald geben: Die Schule lud mit Unterstützung der Bildungsdirektion und des Landesjagdverbandes die Jägerschaft ein, um den Kindern Wald und Natur nahezubringen. Konsequenzen soll es für die Pädagogin, die sich entschuldigt hat, keine geben. 

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