Die Gründerinnen Nina Fleisch und Gabi Micheluzzi haben die Marke Adé ins Leben gerufen, um abseits der Kirche neue Formen der Verabschiedung von Verstorbenen zu bieten.
Viele Menschen können sich heutzutage nicht mehr mit dem Kirchenritus identifizieren. Oder sie wünschen sich mehr Persönlichkeit und Individualität. Dies bestätigt auch der Bestatter Patrick Kronig vom Institut Petschenig in Bregenz: „Seit der Pandemie beobachten wir einen großen Wandel bei den Bestattungen. Die Menschen wollen kein Schema F mehr, sondern sind sehr offen für weltliche Verabschiedungen.“ Auch Meisterfloristin und Hochzeitsplanerin Gabi Micheluzzi bekam die Krisenjahre zu spüren. Ihre „Hochzeitsfeen“ waren von heute auf morgen arbeitslos. So entstand die Idee zu einem neuen Eventformat. Gemeinsam mit der freien Rednerin und Musikerin Nina Fleisch wurde die Marke Adé ins Leben gerufen. Sie steht für einzigartige und persönliche Verabschiedungen, die das Leben und die Erinnerungen feiern, während das Team die Hinterbliebenen mit viel Gefühl begleitet.
Nina Fleisch bringt neben der Musik ihre Einfühlsamkeit für den passenden Ablauf und stimmige Rituale mit ein. „In einer großen Trauer fühlen sich Angehörige oft wie in einem Nebel. Wir unterstützen sie, klarer zu sehen und helfen den Trauernden, ihren eigenen Weg des Abschieds zu finden“, erklärt sie. Gemeinsam mit einem wachsenden Netzwerk an Eventprofis und Locations können so ganz individuelle Verabschiedungen in kurzer Zeit organisiert werden.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Während es früher eher ein Tabuthema war, sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, ist heutzutage eine „Vorsorge“ immer häufiger zu beobachten. Sei es in Form eines Testaments oder beim Bestatter, wie Kronig berichtet. „Man möchte seine eigenen Vorstellungen auch bei der Verabschiedung umgesetzt wissen und gleichsam die Angehörigen in dieser schweren Zeit entlasten.“
Oft sind es unheilbar kranke Menschen, die sich so auf ihr nahendes Ableben vorbereiten. Das war auch bei einer Verabschiedung der Fall, die Fleisch und Micheluzzi jüngst im benachbarten Deutschland begleiten durften. „Der Dame war ganz wichtig, dass es ein Fest gibt.“ Und so kam es auch: In einer Reithalle wurde eine individuell gestaltete Verabschiedung mit Aperol Spritz und Currywurst ausgerichtet – am Ende der Feier wurde sogar getanzt. „Wir waren erst nervös, aber wir haben viele schöne Rückmeldungen bekommen. Nicht die Trauer, sondern die Liebe zu diesem Menschen stand im Mittelpunkt“, berichtet die Floristin und Eventplanerin aus Bregenz. Und darum gehe es im Kern – nämlich um Verabschiedungen, die auch den Verstorbenen gefallen würden.
Ein Abschied von einem lieben Menschen kann und soll nicht nur von Trauer geprägt sein. Es ist auch eine Zeit, das Leben zu feiern und den Menschen zu ehren.
Gabi Micheluzzi
Kein verstaubtes Totenmahl oder Rosenkranzbeten, dafür ein würdiges „Auf Wiedersehen“ in Form einer persönlichen Feier. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt – sie reichen vom Lieblingsort im Wald, einer Gartenparty im kleinen Kreis bis zu hin zu Formaten mit einem religiösen Hintergrund. „Unser Ziel ist es, dabei zu helfen, ‘Adé‘ zu sagen – mit Liebe, Respekt und vielen schönen Erinnerungen.“
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