In den Sommermonaten herrscht wieder Hochbetrieb an den Flughäfen. Besonders gefordert sind dabei auch die Mitarbeiter bei der Sicherheitskontrolle. Die „Tiroler Krone“ blickte ihnen bei der Arbeit über die Schulter. Eine „Granate“ blieb dem Security-Team besonders in Erinnerung.
Amsterdam, Berlin, Karpathos, London, Wien – diese und noch viele weitere Ziele sind vom Innsbrucker Flughafen aus erreichbar. Wo auch immer die Reise hingeht, zuerst müssen die Passagiere durch die Sicherheitskontrollen gehen, damit keine verbotenen Dinge mit an Bord genommen werden.
Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA wird noch genauer hingeschaut, sind die Vorschriften, was in den Koffer, das Handgepäck und in den Hosensack darf, strenger.
Sicherheitsüberprüfung als Voraussetzung für Mitarbeit
Vor der Hauptreisezeit hat die „Tiroler Krone“ Alexander Kofler, dem Leiter der Security, und Mitarbeiterin Lisa Fellinger einen Besuch abgestattet und sich das Arbeitsprofil näher angesehen. Beauftragt für die Kontrollen ist die Firma Securitas. „Wer bei uns anfangen möchte, muss sich einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Diese wird von der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst und von der Landespolizeidirektion durchgeführt. Auch ärztliche Untersuchungen benötigt es. Man darf beispielsweise keine Farbschwäche haben“, sagt Kofler.
Wird man in das Team aufgenommen, steht eine fünfwöchige Ausbildung auf dem Programm.
Der perfekte Fluggast ist der, der sich die Richtlinien durchgelesen hat und seine Bordkarte bei der Kontrolle schon in der Hand hält.
Alexander Kofler
Bild: Birbaumer Christof
Erst Ausbildung, dann Prüfung
„Vier Wochen wird in Theorie und Praxis geschult. Die Theorie umfasst beispielsweise rechtliche Dinge, die Flüssigkeits-Themen und weitere Prozesse. In der fünften Woche erfolgt an der Kontrollstelle unter Beobachtung von zertifiziertem Personal ,training on the job’.“ Abschließend erfolgt durch die Landespolizeidirektion eine mündliche Prüfung. „Auch wir von der Sicherheitsabteilung machen dann noch eine schriftliche Prüfung.“
Volle Konzentration als große Herausforderung
Als besondere Herausforderung nennt der Leiter einerseits die Schichtarbeit, andererseits die geforderte Konzentration. „Bei den Bildschirmen ist man besonders gefordert, deswegen ist eine Monitor-Arbeitszeit von 20 Minuten vorgegeben. Danach wird gewechselt. An einer Kontrollstelle arbeiten fünf Personen.“ Auch der ständige Kontakt mit den unterschiedlichsten Personen aus aller Welt und das viele Stehen verlange den Mitarbeitern einiges ab.
„Der Kontakt mit so vielen verschiedenen Menschen ist aber auch das Spannende“, ergänzt Fellinger.
Bratpfannen waren schon dabei, 15 Kilo Fleisch und sämtliche Flüssigkeiten. Ein Feuerzeug in Form einer Granate löste einen Einsatz aus.
Lisa Fellinger
Bild: Birbaumer Christof
Kriterien für Zufallskontrolle streng geheim
Kooperiert wird neben der Landespolizeidirektion mit dem Bundesministerium für Inneres, dem Klimaschutzministerium und der ansässigen Polizeidienststelle. „Es finden auch immer wieder unangemeldete Kontrollen statt“, sagt Kofler. Wer glaubt, dass er oder sie den Scanner austricksen kann, irrt sich übrigens. „Die Geräte verfügen über die neuste Technologie und stoßen praktisch nicht an Grenzen“, versichert der Security-Leiter.
Das Einzige, was Kofler nicht verraten darf – weil streng geheim –, ist, nach welchen Kriterien es zur sogenannten Zufallskontrolle kommt, bei der ein Passagier noch genauer unter die Lupe genommen wird. „Es gibt aber ein Reglement dazu.“
450.000 Fluggäste pro Jahr werden durchleuchtet
Pro Jahr durchleuchten die 70 Security-Mitarbeiter rund 450.000 Fluggäste. „Dass man einem Passagier etwas abnehmen muss, kommt fast täglich vor“, sagt der Leiter. Klassiker sind Taschenmesser, Schraubenzieher, Scheren, Stecknadeln und Flüssigkeiten mit zu viel Inhalt. Hin und wieder sind auch Geschenke für die Liebsten dabei. „Seltener dabei sind Waffen, die wir abnehmen müssen. Hin und wieder gibt es Jäger, die in ihrem Rucksack versehentlich noch Munition haben.“
Von Bratpfannen bis zur „Handgranate“ alles dabei
Und gibt es auch skurrile Dinge, die gefunden werden? „Bratpfannen waren zum Beispiel dabei, 15 Kilo Fleisch, sämtliche Flüssigkeiten und besonders in Erinnerung geblieben ist ein Feuerzeug in Form einer Handgranate. Das löste natürlich einen großen Einsatz aus“, meint Fellinger.
Prinzipiell seien die Fluggäste recht diszipliniert, meint Kofler. Übrigens: „Der perfekte Fluggast ist der, der sich die Richtlinien (abrufbar unter www.innsbruck-airport.com) durchgelesen hat und die Bordkarte bereit hält.“
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