Zu Gigi D’Agostino

Mikl-Leitner: „Selbstzensur nochmal überdenken!“

Politik
02.06.2024 07:00

„Einen Song zu verbieten, das ist wie eine Rückkehr ins Mittelalter“, erklärt der italienische DJ im Interview mit der „Krone“. Ähnlich sieht das auch Niederösterreichs Landeshauptfrau, die nun dazu aufruft, „die gut gemeinte Selbstzensur noch einmal zu überdenken“.

Videos, die betrunkene Feiernde zeigen, die zum Takt des Songs rassistische Parolen skandieren, sorgten bekanntlich für einen medialen Aufschrei und öffentliche Empörung rund um Gigi D’Agostinos Lied „L’amour toujours“. Radiosender strichen das Lied daraufhin sogar aus dem Programm. D‘Agostino selbst distanzierte sich klar von dieser missbräuchlichen Verwendung und sprach im „Krone“-Interview von einer „rassistischen Entscheidung“. Jetzt rufen die Diskussionen auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf den Plan.

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Am Ende bestimmen damit die Dummen, welche Lieder noch gespielt werden dürfen und welche nicht. Und diese Macht sollten wir ihnen nicht geben.

Johanna Mikl-Leitner

„Viele junge Menschen, die ehrenamtlich Sommerfeste für ihre Vereine organisieren, sind jetzt verunsichert. Sie fragen mich, ob sie dieses Lied noch spielen dürfen, oder ob sie damit ins rechte Eck gestellt werden. Und diese Sorge kann man ihnen wirklich abnehmen“, erklärt die Landeschefin gegenüber der „Krone“.

Und sie stellt klar: „Niemand ist jetzt plötzlich ein schlechter Mensch, weil er dieses Lied spielt oder dazu tanzt. Das muss sich wirklich niemand einreden lassen. Jedes Lied kann von besonders dummen Menschen missbraucht werden“. Laut Mikl-Leitner wäre es daher auch nur vernünftig, diese gut gemeinte Selbstzensur noch einmal zu überdenken.

Wenn man diese Tür einmal aufmache, würden das die Geschichtsvergessenen nutzen und weitere harmlose Lieder missbrauchen. „Sie werden sich filmen, ins Netz stellen und damit weitere Verbote provozieren. Am Ende bestimmen damit die Dummen, welche Lieder noch gespielt werden dürfen und welche nicht. Und diese Macht sollten wir ihnen nicht geben“, so Mikl-Leitner abschließend. 

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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