Neben dem Wahlkampfslogan "Vier weitere Jahre" ("Four more years") zeigt der Tweet ein Foto, auf dem Obama seine Frau Michelle umarmt. Auch im sozialen Netzwerk Facebook wurde die zeitgleich geschaltete Botschaft binnen einer halben Stunde zum Renner: Mehr als eine Million Nutzer klickten auf den "Like"-Button.
Der unterlegene Romney blieb im Internet nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses zunächst stumm, die Nutzer kommentierten auf seiner Facebook-Seite aber tausendfach. Die Einträge reichten von Kampfansagen über Aufmunterungen bis hin zu Schadenfreude. "Verlierer" oder "Danke Mitt für deine harte Arbeit" schrieben die Nutzer. Später veröffentlichte Romney auf Facebook ein Bild von sich im Wahlkampf und fügte hinzu: "Danke".
Insgesamt zählte Twitter zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Wiederwahl Obamas mehr als 320.000 Tweets pro Minute mit Bezug auf die Wahl. In Summe gingen am Dienstag mehr als 31 Millionen Äußerungen zum Rennen zwischen Obama und dem republikanischen Herausforderer Mitt Romney ein. Die Wahlen sind damit das bisher meist diskutierte politische Ereignis in der sechsjährigen Geschichte des Kurznachrichtendienstes.
Im Twitter-Index, mit dem der Kurznachrichtendienst täglich mehrere hunderttausend Tweets zum Wahlkampf analysierte, hatte Obama übrigens seit dem 30. Oktober in Führung gelegen. Positive und negative Äußerungen zu den beiden Kandidaten Barack Obama und Mitt Romney wurden dort auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet.
"Es scheint so, dass Twitter ein verlässliches Prognose-Instrument für die Präsidentschaftswahl gewesen ist", sagte die kalifornische Politikwissenschaftlerin Jennifer Ramos der Nachrichtenagentur dpa. Sofern in Betracht gezogen werde, dass der Internetdienst vor allem von jüngeren Bürgern mit relativ hoher Bildung genutzt werde, könnte Twitter durchaus für Wahlvorhersagen in Frage kommen und dabei eine ähnliche Verlässlichkeit wie Meinungsumfragen erreichen.
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