Neue Gefahren drohen
Drama: Feuerwehrmann stirbt bei Hochwassereinsatz
Die Hochwasserlage in Süddeutschland spitzt sich weiter zu: Nach tagelangem Dauerregen sind angesichts übergelaufener Flüsse und Bäche Nothelfer im Einsatz. In Bayern riefen mehrere Gemeinden den Katastrophenfall aus. Ein Feuerwehrmann (42) kam bei einem Rettungseinsatz ums Leben. In Baden-Württemberg entgleisten nach einem Erdrutsch zwei ICE-Waggons. Weitere Regenfälle und Gewitter könnten am Sonntag zu neuen Überschwemmungen führen.
Der besagte Feuerwehrmann kam in Pfaffenhofen an der Ilm (Oberbayern) ums Leben. Die Freiwillige Feuerwehr Ehrenberg-Pfaffenhofen sei nach Auskunft der Polizei am Samstagabend gegen 23 Uhr zu einem Einsatz gerufen worden. Mehrere Personen seien in einem Bungalow durch das Hochwasser eingeschlossen gewesen.
Hochwasser in Süddeutschland:
Boot gekentert
Vier der Einsatzkräfte setzten sich in ein Schlauchboot, um den Menschen zu helfen, dieses kenterte jedoch. Dabei verunglückte der 42-Jährige. Seine Leiche wurde gegen 2 Uhr morgens geborgen. Die drei weiteren Einsatzkräfte konnten sich retten.
Person vermisst
Im oberbayerischen Schrobenhausen wird laut dem Bayerischen Rundfunk eine Person vermisst. Sie soll sich im Keller eines Hauses aufgehalten haben. Die Einsatzkräfte können aufgrund des Hochwassers jedoch nicht zu dem Gebäude vordringen.
Zwei Waggons entgleist: 185 Passagiere unverletzt
Nach dem Dauerregen der vergangenen Tage entgleisten am späten Samstagabend im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd zwei Waggons eines ICE. Die 185 Passagiere blieben laut einem Bahnsprecher bei dem Unglück unverletzt und wurden aus dem Zug geholt. Der Zug war wegen des Hochwassers in Süddeutschland auf die Strecke umgeleitet worden, auf der sich das Unglück ereignete.
Auswirkungen auf Bahnverkehr nach Österreich
Nach dem Erdrutsch gibt es derzeit keinen Bahnfernverkehr zwischen Stuttgart und München. Wie lange die Strecke unterbrochen sein würde, konnte ein Bahnsprecher am frühen Sonntagmorgen nicht abschätzen. Nach Auskunft der Deutschen Bahn kam es in Süddeutschland davor schon zu Störungen und Zugausfällen im Bahnverkehr. Zwischen München, Bregenz und Zürich fuhren wegen des Hochwassers den ganzen Samstag keine Züge mehr.
Jahrhunderthochwassser in Bayern
In Bayern führte der Dauerregen zu Pegelständen, wie sie statistisch gesehen nur einmal in hundert Jahren erreicht werden. So führten in der Nacht zu Sonntag die Flüsse Günz, Memminger Ach, Kammel, Mindel, Paar und Maisach so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser. Im nördlichen Teil des oberbayerischen Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm befürchten die örtlichen Behörden ein extremes Hochwasser.
Neue Gefahren drohen
Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) hieß es am Samstag, von Norden her zögen neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam vorbei. „Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen“, sagte der Meteorologe.
Evakuierungsaufrufe
Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. Im Landkreis Augsburg wurden am Abend die Evakuierungsaufrufe ausgeweitet. Betroffen waren vor allem Kommunen am Fluss Schmutter. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Unwetter auch in Italien und der Schweiz
Unwetter gab es auch im Norden Italiens. In der Schweiz führten starke Niederschläge zu zahlreichen Überschwemmungen, Erdrutschen und überfluteten Kellern.
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