Mannheim-Messerattacke
Video ruft zum Mord an „jedem Islamkritiker“ auf
Nach der blutigen Messerattacke bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in Mannheim (siehe Video oben) ist gegen den 25 Jahre alten Angreifer Haftbefehl erlassen worden. Unterdessen gibt es neuen Wirbel um ein aufgetauchtes Video im Netz, in dem die begangene Tat des gebürtigen Afghanen verherrlicht wird.
In einem im Onlinedienst Tiktok aufgetauchten Video wird zum Mord an „allen Ex-Muslimen und jedem Islam-Kritiker“ aufgerufen. Außerdem wird darin die Gewalttat von Mannheim laut „Berliner Morgenpost“ von einem Islamisten, der sich im Internet „Imam Meta“ nennt, gefeiert.
„Ich schicke dir Geld“
„Leute, endlich gute Nachricht: Dieser Stürzenberger wurde abgestochen. Inshallah bekommt der Junge, der ihn abgestochen hat, die höchste Stufe im Paradies. Ich schwöre bei Allah, ich schicke dir Geld, mein Freund. Ich schicke dir Geld.“
Immer wieder ahmt der Hassprediger im Video Messerstiche nach, bedroht namentlich bekannte Ex-Muslime, den Staat Israel und alle Islamkritiker mit dem Tod und beleidigt einen Mann als „Dreckstürke“.
Account und Video gelöscht
Sein Account ist auf dem Kurzvideoportal nicht mehr zu finden. Auch das Video wurde inzwischen gelöscht. Wie „Bild“ berichtet, ist der Mann identifiziert. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und der Verfassungsschutz seien eingeschaltet. Die Ermittlungen laufen.
Leute, endlich gute Nachricht: Dieser Stürzenberger wurde abgestochen. Inshallah bekommt der Junge, der ihn abgestochen hat, die höchste Stufe im Paradies. Ich schwöre bei Allah, ich schicke dir Geld, mein Freund. Ich schicke dir Geld. Ich schicke dir Essen, ich trinke, ich schicke dir alles ist, inshallah passiert das mit Ex-Muslimen (…). Inshallah, jeder Islam-Kritiker. Jeder, der Islam kritisiert.
Der Mann, der sich „Imam Meta“ nennt, feiert die Messerattacke von Mannheim - und bedroht weitere Menschen mit dem Tod
Innenminister kündigt hartes Vorgehen an
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bezeichnete den Clip als „abscheulich“. Gleichzeitig kündigte er ein hartes Vorgehen der Sicherheitsbehörden an. „Bei uns werden Verbrechen – ganz besonders Mordstraftaten – mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft und nicht gefeiert“, betonte er gegenüber der „Bild am Sonntag“. Derartige Aussagen nach einer solchen Tat seien „abscheulich, niederträchtig und ekelerregend“, ergänzte Strobl. Das Landeskriminalamt habe „bei den aktuell laufenden Ermittlungen bereits IT-Ermittler zentral zusammengezogen“, fügte er hinzu.
Derartige Aussagen nach einer solchen Tat sind abscheulich, niederträchtig und ekelerregend.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU)
„Widerwärtig und menschenverachtend“
Auch Deutschlands Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte das veröffentlichte Video scharf. „Den mörderischen Messerangriff zu verherrlichen, ist widerwärtig und menschenverachtend“, sagte Faeser ebenfalls der „Bild am Sonntag“. Wer so etwas tue, müsse „mit aller Härte des Strafrechts verfolgt werden“, betonte die Ministerin. „Unsere Sicherheitsbehörden gehen dem konsequent nach.“
Attentäter von Mannheim lebt seit 2014 in Deutschland
Nach der Messerattacke bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in Mannheim ist gegen den 25 Jahre alten Angreifer Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe am Samstag mitteilte. Der in Afghanistan geborene Mann lebe seit 2014 in Deutschland. Er sei verheiratet, habe zwei Kinder und sei zuletzt im hessischen Heppenheim wohnhaft gewesen.
Sechs Verletzte
Der Angreifer hatte am Freitag gegen Mittag auf dem Marktplatz in Mannheim fünf Mitglieder der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pax Europa und einen Polizisten verletzt, Letzteren lebensgefährlich. Bei den weiteren Verletzten handelt es sich um fünf Männer im Alter von 25 bis 59 Jahren – unter ihnen drei deutsche, ein deutsch-kasachischer und ein irakischer Staatsbürger.
Bilder vom Tatort:
Verletzter Polizist ins künstliche Koma versetzt
Der bei dem Messerangriff verletzte Polizist ist unterdessen in ein künstliches Koma versetzt worden. „Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Samstag. Der beim Angriff verletzte BPE-Vorstand Michael Stürzenberger meldete sich am Samstag aus dem Spital zu Wort. „Es war richtig knapp gestern“, schrieb er auf Telegram.
Islamkritker nach Angriff auf dem Weg der Besserung
Stürzenberger berichtete am Samstag, er habe mehrere Stichverletzungen erlitten, eine davon im Oberschenkel habe „erheblichen Blutverlust“ verursacht. Auch im Gesicht sei er verletzt worden. Stürzenberger dankte allen beteiligten Ärzten sowie den Gesichtschirurgen, „die extra von einer Spezialklinik kamen“. Nach Darstellung der Schatzmeisterin der Organisation, Stefanie Kizina, war die Attacke gezielt gegen Stürzenberger gerichtet.
Schon kurz nach dem Angriff kursierte ein Video von der Tat im Internet: Darauf ist zu sehen, wie der Angreifer auf mehrere Menschen einsticht und Umstehende rufen: „Das Messer weg!“ Zu sehen ist auch, wie ein Beamter auf den Angreifer schießt. Mehrere Polizisten fixieren den Mann danach auf dem Boden. Nach Angaben von Polizei, Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt wurde nur ein Schuss abgegeben.
Die Messerattacke sorgte weithin für Entsetzen. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilten die Tat.
Auch Österreichs Politik reagierte auf Attentat
Auch aus Österreich gab es Reaktionen. ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer sprach von entsetzlichen Bildern. „Verhetzung und Radikalisierung führen zu grausamen Gewalttaten auf offener Straße. Radikale werden immer radikaler, in Worten und in Taten“, postete Nehammer am Freitag auf X. Für FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker ist die Attacke in Deutschland das Ergebnis einer „gescheiterten Asylpolitik“. Waffenverbotszonen und andere Show-Maßnahmen würden nichts bringen, erklärte Hafenecker.
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