Gewalt reißt nicht ab
Deutscher Politiker bei Wahlkampfevent attackiert
In Deutschland hat es wieder einen Angriff auf einen Politiker gegeben. Wie die Polizei mitteilte, wurde der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter am Samstag in Aalen (Bundesland Baden-Württemberg) bei einem CDU-Wahlstand attackiert und leicht verletzt. Der Mann habe ihn gestoßen, geschlagen und sei anschließend geflüchtet.
Kiesewetter sei vor Ort nicht medizinisch behandelt worden. Die polizeilichen Maßnahmen liefen noch, teilte der Sprecher weiter mit.
Verdächtiger polizeibekannt
Der Tatverdächtige sei aber der Polizei bekannt. Zunächst hatte die „Schwäbische Post“ darüber berichtet. Nach ihren Angaben soll es sich bei dem Mann um einen Aalener Gemeinderatskandidaten einer der Querdenkerbewegung nahestehenden Partei handeln.
Hintergründe unklar
Der Vorfall ereignete sich am Samstag gegen 9.15 Uhr auf dem Marktplatz von Aalen, wie die Polizei mitteilte. Der mutmaßliche Täter ist 55 Jahre alt. „Über die Hintergründe des Angriffs ist bislang nichts bekannt“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Politiker ist Ukraine-Unterstützer
Kiesewetter meldete sich zu der Tat am Abend auf der Plattform X zu Wort und bedankte sich für die öffentliche Anteilnahme. „Ich halte weiter Kurs ganz besonders für die Unterstützung der Ukraine“, schrieb der Bundestagsabgeordnete. „Euer Zuspruch gibt Kraft, weiter gemeinsam für Demokratie & Freiheit einzustehen!“ Kiesewetter ist in Deutschland als einer der entschiedensten Unterstützer der Ukraine bekannt.
Der „Schwäbischen Post“ sagte der Abgeordnete, er sei verbal attackiert worden. Dann sei er angerempelt worden. „Ich wusste nicht, wer die Person gewesen ist. Als ich ihm sagte, er solle aufhören, riss er das Dach am Wahlkampfstand mit.“ Er habe dann von dem Mann eine Aufnahme machen wollen und sei ihm hinterher. „Als er das sah, schlug er auf mich ein und drückte mich in ein Hochbeet und fügte mir auch Schürfwunden zu“.
Kurz danach sei auch schon die Polizei gekommen, der er angeboten habe, dass er von einer Anzeige absehe, wenn sich die betreffende Person entschuldige." Jetzt will der CDU-Sicherheitsexperte Kiesewetter eigenen Angaben zufolge abwarten, ob es der Polizei gelingt, den Mann zu einer Entschuldigung zu bringen.
Andere Politiker zeigen Solidarität mit CDU-Mann
Zahlreiche Politiker zeigten sich solidarisch mit dem Oppositionspolitiker Kiesewetter. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser wünschte ihm schnelle Erholung. „Gewalt ist in unserer Demokratie niemals hinnehmbar und muss schnell und hart geahndet werden“, schrieb die SPD-Politikerin auf der Plattform X.
Grünen-Parteichefin Ricarda Lang, die den Nachbarwahlkreis Schwäbisch Gmünd im Deutschen Bundestag vertritt, erklärte auf X: „Wenn einer von uns angegriffen wird, stehen wir als Demokraten alle zusammen!“
Die deutsche Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) teilte ebenfalls auf der Plattform mit: „Traurige Realität ist, dass in diesem Wahlkampf kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Angriffe auf Menschen, die sich in der Demokratie engagieren, berichtet wird. Es bleibt aber dabei: Gewalt darf nie gewinnen.“ Beide Politiker wünschten Kiesewetter gute Genesung.
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