Brigitte Karner

„Mit der Trauer, die da ist, lerne ich zu leben“

Oberösterreich
02.06.2024 16:00

„Anstrengende Proben und gutes Essen“, sagt Brigitte Karner über das Theater Meggenhofen in Oberösterreich. Ab 7. Juni spielt die Witwe von Peter Simonischek hier beim Sommerstück mit. Die „Krone“ traf sie vor Ort und sprach mit ihr über die Trauer und den Neuanfang auf der Bühne mit einer Rolle, die sie mag.

Ende Mai jährte sich der Todestag von Peter Simonischek zum ersten Mal. Brigitte Karner, die 43 Jahre lang mit dem beliebten Schauspieler zusammen lebte, könnte jetzt wieder Farben tragen. „Aber ich kriege die Kurve nicht“, sagt sie im „Krone“-Gespräch.

Sie bleibt in Schwarz, weil die Trauer auch bleibt. Der Neubeginn? Den gibt es: Nach mehr als zehn Jahren steht Karner wieder auf der Bühne, sie spielt im Theater Meggenhofen nahe Grieskirchen die Sophie in Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“. Premiere: Freitag, 7. Juni.

„Krone“: Sie spielen wieder. Was löst das in Ihnen aus?
Brigitte Karner:Vieles. Es war ein großes Geschenk, dass mich Fritz Egger (Leiter des Theaters, Anm.) gefragt hat. Ich habe mir gedacht: ,Ja, das ist eine gute Möglichkeit, da sind Menschen, die ich mag. Und ich darf mich wieder hineinfinden in die Arbeit.’

Brigitte Karner mit Redakteurin Elisabeth Rathenböck beim „Krone“-Talk vor Ort in Meggenhofen. (Bild: Wenzel Markus)
Brigitte Karner mit Redakteurin Elisabeth Rathenböck beim „Krone“-Talk vor Ort in Meggenhofen.

Ende Mai jährte sich der Todestag. Wie geht es Ihnen?
Zuerst muss man Funktionieren. Verabschiedung, Begräbnis – das war insgesamt ein Riesending, alles zu organisieren. Der Schock hat auch vieles abgefedert. Ich kam an meine Gefühle gar nicht so ran.

Aber irgendwann kommen die Gefühle.
Ja, da bin ich dann weg, nach Indien, an einen Ort, den ich liebe. Da habe ich zwei Wochen geschwiegen, hatte keine Kontakte. Der Schmerz ist mit großer Heftigkeit gekommen. Mit der Trauer, die jetzt da ist, lerne ich zu leben.

Karner mit Peter Simonischek (Bild: Festspiele Burg Golling)
Karner mit Peter Simonischek

Man hört oft: Die Trauer sei nach einem Jahr weg.
Sagt man – und jetzt warte ich. Ich trug das ganze Jahr Schwarz und ich könnte jetzt eigentlich wieder Farben tragen, offiziell gesagt. Aber ich kriege noch nicht die Kurve.

Ist jetzt etwas anders?
Alles, mein Leben ist jetzt anders! Ich habe zwei Söhne, auch das Verhältnis zu den Kindern hat sich verändert. Wenn du alleine als Elternteil bist, hast du eine andere Funktion – ich bin die Mutter. Aber jetzt bin ich auch noch „die Eltern, die noch da sind“, auch wenn die Kinder schon erwachsen sind.

Sie spielen nun im Theater Meggenhofen Sophie, die Frau vom Rappelkopf. Passt die Rolle zu Ihnen?
Der Rappelkopf beschimpft alle, die Frau ist die Hauptbeschimpfte, weil das die Liebe ist zwischen den beiden. Sie bleibt bei ihm und im Grunde tut sie das, woran ich – Brigitte Karner – zutiefst glaube: Jede Frau, jeder Mann in einer Beziehung, vor allem in der Ehe, sollte dem anderen helfen, zu sich selbst zu kommen. Das sollte man als Verantwortung sehen. So habe ich die letzten 43 Jahre mit meinem Mann gelebt. Die Figur ist jetzt gerade die perfekte Rolle für mich. 

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