Romantik-Hit

Sensenhammer als Kulisse für Heimatmusical

Zurück ins Jahr 1987: Clara Sabin (Julia) und Simon Gerner (Robert)

(Bild: Gernot Wührleitner)

Scharnstein ist neuer Schauplatz bei der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024: Das ehemalige Sensenwerk direkt am Almfluss bietet die wunderbare Kulisse für „Hammer“, eine Lovestory aus der Region. Es ist voller Swing und Songs, die richtig den Gefühlshammer in Bewegung setzen.

Das Musical „Hammer“ hat das Leben im Jahr 1987 tatsächlich geschrieben. Noch ist Scharnstein eine Arbeitermetropole, denn noch sind die Hämmer der Firma Redtenbacher in Bewegung. Doch Umbrüche zeichnen sich ab: Robert lernt lieber Elektriker, statt ins Sensenwerk zu gehen – und Julia studiert.

Dem jungen Liebespaar werden von der Elterngeneration Prügel in den Weg gelegt. Doch nicht die unterschiedlichen Lebensentwürfe sind der wahre Grund dafür, sondern die Vergangenheit der Eltern.

Clara Sabin, Simon Gerner und Michael Kuttnig (re.)

(Bild: Gernot Wührleitner)

Das junge Liebespaar

(Bild: Gernot Wührleitner)

Michael Kuttnig und Mitglieder der Rat Big Band

(Bild: Gernot Wührleitner)

Gute Songs, gute Stimmen
Die Story, die sich Nik Raspotnik (Linz) und Hermann Miesbauer (Musik) für das Musical „Hammer“ ausgedacht haben, passt genau zur Region. Dramaturgisch wird viel erzählt und gesungen, wenig erspielt.

Aber die guten Stimmen machen alles wett. Es brillieren mit einer tollen Gesamtleistung Clara Sabin und Simon Gerner in den Hauptrollen, weiters Kerstin Turnheim (Roberts Mutter), Michael Kuttnig (Julias Vater). Die Hits aus der Feder von Miesbauer sind maßgeschneidert für seine RAT Big Band, lassen aber auch Platz für Herzschmerz-Melodien.

Eine authentische Kulisse
Besonders sehenswert: Das temporäre Theater ist direkt in einem leerstehenden Industriebau untergebracht. Ein altes Puch-Motorrad sowie Filmzuspielungen (Josef Pitschmann) holen die Atmosphäre und die Geschichte des Sensenwerks herein, eigentlich spielt der ganze Ort eine Rolle. Ein sehenswertes Stück regionales Musiktheater!

Es werden 15 Aufführungen bis 15. September angesetzt, das Musical könnte aber auch an anderen Orten gastieren.

Bei der Premiere war übrigens ORF-Chefreporter und Politikjournalist Fritz Dittlbacher, der aus Kirchdorf/Krems stammt, anwesend. Er schilderte zur Einstimmung Historisches zu den Eisenhämmern und der Arbeiterbewegung. Sehr stimmig!