Nach Raisi-Absturz

Der „Tyrann“ von Teheran will zurück an die Macht

Ausland
02.06.2024 16:36

Der umstrittene iranische Ex-Präsident Mahmud Ahmadinejad hat sich für die Neuwahl um das Amt beworben. Der 67 Jahre alte Politiker ließ sich am Sonntag im Innenministerium der Hauptstadt Teheran registrieren, wie iranische Medien berichteten. 

Während seiner Amtszeit (2005-2013) erregte er mit antisemitischen Äußerungen großes Aufsehen. Zuletzt äußerte sich der Ex-Präsident überraschend regierungskritisch. Beobachtern zufolge ist er bei der Staatsmacht in Ungnade gefallen.

Bei Wahl 2021 nicht zugelassen
Ahmadinejad wollte bereits bei der Wahl 2021 kandidieren, wurde aber nicht zugelassen. Der Urnengang galt als gesteuert, um dem wenig beliebten erzkonservativen Kleriker Ebrahim Raisi zum Sieg zu verhelfen. Nach dessen Unfalltod wählt der Iran am 28. Juni einen neuen Präsidenten.

Bis einschließlich Montag können sich Kandidaten für die Wahl bewerben. Laut dem staatlichen Rundfunk wurden bisher rund 20 Kandidaten registriert.

Ahmadinejad will nach dem Unfalltod von Raisi jetzt wieder Präsident werden. (Bild: APA/AFP/ATTA KENARE)
Ahmadinejad will nach dem Unfalltod von Raisi jetzt wieder Präsident werden.

Der sogenannte Wächterrat, ein mächtiges Kontrollgremium besetzt mit islamischen Geistlichen und Juristen, entscheidet dann über die Eignung der Bewerber. In der Folge können die Bürger meist nur aus einem Kreis systemtreuer Kandidaten wählen.

Im Iran ist der Präsident anders als vielen anderen Ländern nicht das Staatsoberhaupt, sondern Regierungschef. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf den Religionsführer Ayatollah Ali Khamenei.

Proteste nach Tod junger Kurdin
Viele Menschen im Iran sind angesichts politischer Repression, einer Wirtschaftskrise und gescheiterten Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte desillusioniert und haben den Glauben an große innenpolitische Veränderungen verloren.

Im Herbst 2022 entfachten sich nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Masa Amini landesweite Proteste gegen das islamische Herrschaftssystem. Die Wahlbeteiligung bei der diesjährigen Parlamentswahl erreichte ein Rekordtief von rund 40 Prozent.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt