Tagelang suchte die Bergrettung in Sportgastein nach einem vermissten Bergsteiger aus Kärnten. Am Sonntag war es traurige Gewissheit: Der Mann brach wohl bereits am Mittwoch in einem Altschneefeld ein und verunglückte tödlich.
„Der vermisste Kärntner war von Mallnitz (Kärnten) aus Richtung Hagener Hütte (2446 m, Hohe Tauern) gestartet“, sagt der Bezirksleiter der Pongauer Bergrettung, Gerhard Kremser. „Er wollte dann über Sportgastein mit dem Zug zurückfahren.“ Nachdem er aber bis zum späten Abend nicht heimgekehrt war, verständigten Angehörige die Polizei.
Handypeilung und Suchflüge
Am Donnerstagmorgen suchte die Polizei mithilfe einer Handypeilung und Suchflügen nach dem 64-Jährigen. Auch die Bad Gasteiner Bergretter und vier Hundeführer-Teams der Bergrettung wurden alarmiert: „Die Handypeilung lokalisierte den Vermissten in Sportgastein.“ Relativ rasch konnten Spuren des Vermissten auf Altschneefeldern entdeckt werden. Ein Hundeführer der Bergrettung fand einen Rucksack und weitere Utensilien des Mannes bei einem reißenden Bach unterhalb eines Schneefeldes in Sportgastein. „Wir haben dann etwa 200 Meter weiter oben auf einem Schneefeld auf etwa 1800 Metern Höhe ein offenes Schneeloch und Rutschspuren entdeckt“, sagt Kremser.
Suche eingestellt
Zusätzlich wurde die Wasserrettung zur Unterstützung alarmiert, diese suchten die Fließgewässer in Sportgastein nach dem Vermissten ab. „Wir haben in die pickelharte Altschneedecke im Bereich des sogenannten Eselskar, die teilweise bis zu vier Meter dick war, immer wieder mit Motorsägen Löcher geschnitten. Darunter befindet sich auch ein Wildbach. Auch diese Hohlräume haben wir nach Möglichkeit ab.“ Nachdem sich die Wetterbedingungen aber extrem verschlechtert hatten, wurde die Suche am Donnerstag eingestellt.
Bergretter aus Bad Gastein suchten auch am Freitag und Samstag immer wieder nach möglichen Spuren des Vermissten.
„Gefährliches Gelände“
Für Sonntag wurde aufgrund der Wetterbesserung wieder eine große Suchaktion gestartet: „Das Gelände war sehr fordernd und auch gefährlich für unsere Einsatzkräfte. An manchen Stellen bestand Einbruchsgefahr und darunter verläuft eben dieser reißender Bach mit großen Hohlräumen.“ Von der Tiroler Bergrettung wurde eine spezielle Dampfsonde mit Kamera angefordert. „Durch ein Recco Suchgerät bekamen wir dann schließlich ein Signal. Wir haben mit einer Motorsäge in diesem Bereich die Schneedecke aufgeschnitten und einen Bergretter in den Hohlraum abgeseilt.“
Schließlich wurde der Vermisste gefunden und mit großem Aufwand geborgen, die Schneedecke war dort 1,50 Meter dick und pickelhart. Die Alpinpolizei ermittelt zum Unfallhergang.
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