Bei den Erwachsenen mussten bei den French Open bereits alle Österreicher die Segel streichen, bei den Junioren, deren Turnier am Sonntag begann, hat Rot-Weiß-Rot allerdings sogar einen Mitfavoriten am Start. Der 18-jährige Joel Schwärzler, der vor einer Woche schon einen Challenger bei den Erwachsenen gewann, kehrte extra noch einmal zu den Jugendlichen zurück, um dort einen Grand Slam zu gewinnen.
Ein Linkshänder, versehen mit variantenreichem Spiel, fast immer eine Kappe verkehrt auf dem Kopf. Die Ähnlichkeiten von Joel Schwärzler mit Österreichs Ex-Top-10-Spieler Jürgen Melzer sind groß. Kein Wunder, ist Letzterer doch auch der Trainer der nächsten rot-weiß-roten Tennis-Hoffnung.
„Ich würde schon sagen, dass wir sehr ähnlich spielen“, bestätigt auch Schwärzler. „Aber ich bin größer als Jürgen, also sollte ich besser servieren können, und seine Rückhand war deutlich besser.“ Auch das kann sich freilich noch ändern. „Und Stopps spiele ich ebenfalls noch nicht so gern“, gibt der Junior zu.
Der 1,89 Meter große Vorarlberger und sein Trainer hätten gerne noch etwas anderes gemein. Bis dato ist Melzer mit seinem Triumph in Wimbledon 1999 der einzige österreichische Grand-Slam-Sieger im Junioren-Bereich. „Das ist etwas, was ich sehr gern mit ihm teilen würde, dass wir die einzigen sind“, wünscht sich Melzer.
Österreichs aktuell größte Nachwuchshoffnung zeichnet vor allem ein extrem schnelles Spiel aus. „Er hat eine sehr hohe Grundpower in seinen normalen Schlägen“, weiß Melzer. „Er spielt auch keinen Einheitsbrei, hat den natürlichen Zug um Netz, daran haben wir auch gearbeitet.“ Woran es noch hapert, sei die Konstanz. Die freilich ist bei Turnieren das Entscheidende, darum sei der Titel Challenger-Titel in Skopje etwas überraschend und umso erfreulicher gewesen.
Auftakt gegen 15-Jährigen
Schwärzler geht als Topfavorit in das Juniorenturnier. Er ist der Einzige im Feld, der ein ATP-Ranking hat, zum Auftakt geht es am Montag gegen das erst 15-jährige Supertalent Jack Kennedy (US), der für sein Alter extrem stark spielt, aber eben doch drei Jahre jünger ist.
„Ich will diesen Titel unbedingt“, macht Schwärzler kein Hehl aus seinem Wunsch, kehrt darum eben nur für die French Open noch einmal zu den Junioren zurück. Melzer meint: „Er stellt sich der Herausforderung, hier Favorit zu sein, wenn er nicht siegt, bricht keine Welt zusammen.“
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