Der chinesische Billigmode-Versender Shein bereitet einem Medienbericht zufolge einen Börsengang in London vor, der das Unternehmen mit rund 50 Milliarden Pfund (rund 59 Milliarden Euro) bewerten könnte. Demnach könnte der für günstige und schnell wechselnde Kollektionen bekannte Online-Händler bereits in der nächsten Woche die entsprechenden Unterlagen bei der Börsenaufsicht einreichen.
Das berichtete „Sky News“ am Sonntag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Bei Shein war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Im Falle einer Notierung an der Londoner Börse LSE wird Shein dem Bericht zufolge voraussichtlich über eine Milliarde Pfund durch den Verkauf neuer Aktien an Investoren einnehmen. Bei seiner letzten Finanzierungsrunde Anfang vergangenen Jahres wurde das Unternehmen mit 66 Milliarden Dollar (rund 61 Milliarden Euro) bewertet. Für die LSE wäre ein Shein-IPO ein großer Erfolg, nachdem zuletzt mehrere Börsenaspiranten dem Finanzplatz London die kalte Schulter gezeigt hatten.
Nach früheren Aussagen anderer Insider hatte Shein Ende 2023 vertraulich einen Börsengang in den USA beantragt, war dort aber auf Widerstand gestoßen. Die in China gegründete und nun in Singapur ansässige Firma steht im Verdacht, für die Produktion ihrer Modeartikel auch auf Zwangsarbeit zu setzen. Kritik erntet sie außerdem für die Praxis, die Waren direkt aus China an ausländische Kunden zu versenden. Dadurch umgeht das Unternehmen Importzölle.
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