Physikerin liegt vorne

Claudia Sheinbaum wird erste Präsidentin Mexikos

Ausland
03.06.2024 09:44

Regierungskandidatin Claudia Sheinbaum hat laut Prognose der Wahlbehörde aufgrund von Teilergebnissen die Präsidentenwahl in Mexiko gewonnen. Die 61-Jährige wird damit die erste Präsidentin des bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Landes.

Die Linkspolitikerin lag laut einer Hochrechnung der Wahlbehörde INE von Montagfrüh (MESZ) auf der Basis von Teilresultaten unerreichbar vorne. Demnach erhielt die frühere Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt mehr als 50 Prozent der Stimmen. Für den Wahlsieg reicht die einfache Mehrheit.

Grafik: Resultate mexikanische Wahlbehörde (Stand 9.21 Uhr)

(Bild: https://prep2024.ine.mx/publicacion/nacional/presidencia/candidatura)

Hochrechnung mehrmals verschoben
Sheinbaum, Kandidatin der regierenden linken Morena-Partei, dürfte laut der INE-Prognose auf 58 bis 60 Prozent der Stimmen kommen. Demnach liegt die Oppositionskandidatin Xóchitl Gálvez – Tech-Unternehmerin und parteilose Ex-Senatorin – auf dem zweiten Platz mit 26,6 bis 28,6 Prozent der Stimmen.

Die Hochrechnung der Wahlbehörde war ohne Begründung mehrmals verschoben worden.

Über Claudia Sheinbaum

Sheinbaum ist eine studierte Physikerin aus einer Familie jüdischer Abstammung mit Wurzeln in Litauen und Bulgarien. Im Dezember 2018 war sie Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt geworden. Vor rund einem Jahr legte sie das Amt nieder, um Präsidentschaftskandidatin zu werden. Sheinbaum ist eine enge Vertraute des linkspopulistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, der laut Verfassung nach seiner sechsjährigen Amtszeit nicht erneut antreten durfte.

Bei einem Auszählungsstand von 37 Prozent lag Sheinbaum laut den Daten der Wahlbehörde bei rund 57 Prozent der Stimmen, Konkurrentin Gálvez bei knapp unter 30 Prozent. Der einzige Mann unter den Bewerbern, Jorge Álvarez Máynez, erhielt demnach rund zehn Prozent. 

(Bild: AP)
(Bild: AP)

20.000 öffentliche Ämter neu besetzt
Neben dem Präsidentenamt wurden mit diesem größten Wahltag in der Geschichte des lateinamerikanischen Landes auch der Kongress, die Regierungen mehrerer Bundesstaaten sowie mehr als 20.000 öffentliche Ämter neu besetzt.

Fast 100 Millionen stimmberechtigte Bürger waren zu dem Urnengang aufgerufen. Sowohl der Wahlkampf als auch die Stimmabgabe waren von gewaltsamen Zwischenfällen geprägt. Medien berichteten über Gewalt vor einigen Wahllokalen. Das Staatsoberhaupt tritt das Amt am 1. Oktober an.

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